Kommentare & Blogs

Beiträge zur Rubrik Kommentare & Blogs

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Österlicher Einmarsch

Am Palmsonntag habe ich mich gefreut, dass endlich ­einer einmarschiert, der ­Frieden will. Allzu viele sind ja an verschiedenen Orten einmarschiert, um Krieg und Gewalt zu bringen. Nach dem Friedenskönig des Palmsonntags möge nun der Auferstandene mit seiner Friedensbotschaft in unseren Lebensorten einmarschieren. Dort, wo wir voll Angst Türen verschließen. Dort, wo wir aus Enttäuschung am liebsten davonlaufen. Dort, wo wir anscheinend nichts zusammenbringen. Wir brauchen seine Ermunterung:...

  • 27.03.24

Offen gesagt - Markus Stephan Bugnyár
Zerstörtes Vertrauen

Ostern in Jerusalem – wie ist die aktuelle Lage im Heiligen Land? In den ersten Wochen nach dem 7. Oktober 2023 war Jerusalem selbst immer wieder Angriffsziel für Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen, aber danach ist es ruhig geworden. Mittlerweile gibt es so etwas wie Alltag, und man kann ganz normal leben. Aber natürlich ist die Militäroperation nach wie vor ein präsentes Thema, das alle belastet. Sowohl Israelis wie Palästinenser. Man sieht es auch, weil viele Menschen nicht an ihren...

  • 27.03.24

Positionen - Christian Teissl
Österliches Finden

„Herr Gott, hilf mir heute ein wenig! Ich habe vor, ein Kind glücklich zu machen, und bin selbst zu arm. Lass mich einen Menschen finden, der mich in meiner Absicht unterstützt, aber lass mich diesen Menschen noch vor fünf Uhr finden!“ Dieses ungewöhnliche Stoßgebet steht in dem Roman „Das geheime Brot“ von Johannes Mario Simmel, der dieser Tage hundert Jahre alt wäre. In einer seltsamen Mischung aus märchenhaftem Ton und realistischem Blick schildert er eine Gruppe von Menschen, die im...

  • 27.03.24
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Vergessen, dass wir vergessen haben

„Was ist der Sinn des Lebens?“, wird der Mediziner in einer ORF-Talkshow gefragt. „Leben“, lautet seine Antwort. „Ist der Sinn des Kochens kochen? Oder Hunger stillen und eine schmackhafte Mahlzeit genießen?“, fragt ein anderer zurück. Der Sinn liegt in der Wandlung – vom Kochen zum Sattwerden und Genießen. Wandlung entsteht im menschlichen Leben aus einer Hoffnung, die von einer Ursehnsucht nach einem letzten Sinn gespeist wird. „Wir haben die Frage, das Sehnen nach Gott oft vergessen und auch...

  • 27.03.24

Aus meiner Sicht - Heinz Finster
Die Karwoche feiern und meditieren

Die drei Säulen Beten, Fasten, Almosen geben begleiten unseren Weg auf Ostern hin. Vielgestaltig sind dabei die konkreten Formen, wie wir diese Wege gerne gestalten mögen. Dies gilt auch für das Beten. Kürzlich gab Franz Dodel im Grazer Kultum mit seinem poetischen Großprojekt Nicht bei Trost eine schöne Anregung. Der Schweizer schreibt seit 2002 an einem Kettengedicht, das inzwischen auf 52.762 Verse angewachsen ist. In seinen Notizen fragt er selbst „ob man Nicht bei Trost auch als...

  • 20.03.24
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Christina Muhr
Wie können wir helfen?

KiJu:Karussell – was ist das? Das KiJu:Karussell ist eine Initiative vom Bereich Kinder & Jugend der Diözese zur besseren Vernetzung in den Regionen, Seelsorgeräumen und Pfarren. Das KiJu:Karussell ist offen für alle, die schon in der Kinder- und Jugendpastoral tätig sind oder es noch werden wollen: alle Engagierten, ob haupt- oder ehrenamtlich, die etwas in der eigenen Region, im Seelsorgeraum oder in ihrer Pfarre bewegen wollen. Kurz gesagt, es ist einfach jede und jeder herzlich willkommen!...

  • 20.03.24

Positionen - Monika Prettenthaler
Auf die Straße gehen

Welche Anlässe lassen Menschen auf die Straße gehen? Ist es der Empfang eines Stars, einer anderen beeindruckenden Persönlichkeit, oder sind es besondere Anliegen wie der Einsatz für eine lebenswerte Zukunft, die – im wahrsten Sinn des Wortes – in Bewegung bringen? Die Sorge um den Klimawandel, um Menschenrechte und Demokratie oder um Zeichen für ein friedvolles Miteinander zu setzen, haben mich und viele andere in den vergangenen Monaten motiviert, die eigene Haltung in diesen Fragen auch...

  • 20.03.24
Foto: Neuhold

Mutworte - Sabine Petritsch
Drei Wörter genügen

Manchmal packt es mich, dann ordne ich meinen Sekretär-Tisch. Vieles nehme ich wiederholt in die Hand und frage mich: aufbewahren oder in den Papierkorb. So leicht ist die Entscheidung oft gar nicht. Dabei ist mir eine Postkarte in die Hand gefallen. Eine, die ich von einem Freund erhalten habe. Sie ist weiß mit einer kleinen Sonne und einem Schild mit drei Wörtern: Alles, was man über das Leben lernen kann, ist in drei Worte zu fassen: Es geht weiter! Eindeutig und ohne Zweifel, das Wie wird...

  • 20.03.24

Aus meiner Sicht - Heinz Finster
Ein Schritt vom Abgrund zurück

Im Februar 2023 mahnte UN-Generalsekretär AntÓnio Guterres zum 1. Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine: „Es ist höchste Zeit, vom Abgrund zurückzutreten.“ Bei derselben Sitzung warb der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba mit drastischen Worten um Solidarität: „Niemals in der Geschichte war die Trennlinie zwischen dem Guten und dem Bösen so klar: Ein Land will einfach nur überleben. Das andere will töten und zerstören.“ Zum 2. Jahrestag der Invasion hat sich die Kriegslage...

  • 13.03.24
Foto: privat

Offen gesagt - Daniela Felber
Fleisch fasten mit der Familie – geht das?

„Was gibt es heute zum Essen?“ ist der erste Satz, den ich nach der Schule von meinen Kindern höre. Typisches Kinderessen wie Fischstäbchen, Schnitzel oder Spaghetti Bolognese ist darauf fast nie die Antwort. Seit einigen Jahren beteiligen wir uns als fünfköpfige Familie an der Aktion „Gerecht leben – Fleisch fasten“. Weil wir wissen, dass unser Fleischkonsum mit seinen Wirtschaftsstrukturen Auswirkungen auf das Weltklima heute und in Zukunft hat, versuchen wir, maximal zwei Mal pro Woche...

  • 13.03.24

Positionen - Leopold Neuhold
Ohne Zweifel selbstverständlich!

Vater und Sohn im Gespräch, das Gespräch wird immer heftiger, bis der Vater seinem unzufriedenen Sohn vorhält: „Was willst du, du hast ja alles!“ Darauf der Sohn: „Vater, wenn das alles ist, was ihr uns gebt, muss es mehr geben als alles!“ Wenn das „alles“ im Materiellen stecken bleibt, so bildet dies allein keine gute Basis. Es bedarf der Einordnung in ein Sinngefüge, das hält. Wir brauchen einen über Generationen und Gruppen hinweg geteilten Sinn. Heute stehen oft getrennte Sinnwelten...

  • 13.03.24
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Nur ich denke an mich

„Die Menschen sind schlecht, sie denken nur an sich, nur ich denke an mich.“ Dieser Text eines Kanons will uns augenzwinkernd einen Spiegel vorhalten. Wir sollen uns selbst schätzen und Gutes tun, keine Frage. Meine Freiheit endet aber dort, wo ich andere beschneide und verletze. Und nicht nur aus moralischem und religiösem Hintergrund. Aus der Hirnphysiologie wissen wir, dass es ungesund ist, nur im eigenen Ich zu baden. Durch eine Überbetonung undifferenzierter Ich-Wahrnehmung werden...

  • 13.03.24

Aus meiner Sicht - Heinz Finster
Zufälle gibt’s …

Wenn Menschen gelassen auf ihr Leben zurückschauen, erzählen sie oft, dass ihr Leben durch Kleinigkeiten, wie „durch Zufall“, in die sie formende Richtung geführt wurde. Der österreichische Quantenphysiker Florian Aigner formulierte vor einiger Zeit die starke These, dass sogar die Evolution, wenigstens in Teilen, ein gigantischer Zufall wäre, und er fragte: „Wie kann es Zufälle geben, wenn das Universum doch von Naturgesetzen regiert wird, die nicht mit sich verhandeln lassen?“ Er selber...

  • 06.03.24

Offen gesagt - Olga Schnutt
Autofasten kann jeder!

Autofasten ohne Auto – das geht? Autofasten funktioniert, sogar, wenn Sie auf einem Hof in einer Streusiedlung fernab jeglicher Anbindung an das Netz öffentlicher Verkehrsmittel zu Hause sind – als Waldviertlerin weiß ich, wovon ich spreche. Und auch für ohnehin eingeschworene RadfahrerInnen, FußgängerInnen oder Öffi-NutzerInnen hält „Autofasten“ (mehr dazu siehe Seite 15) Möglichkeiten bereit, sich an der Aktion zu beteiligen. Wie das geht? – Ganz einfach! Die Fastenzeit bietet die Chance, den...

  • 06.03.24

Positionen - Elisabeth Wimmer
Scheibchenweise

Zur Frage „Wie konnte man das nur geschehen lassen!“ sprach in den 1950er-Jahren der Journalist Milton Mayer (USA) mit einigen Deutschen über ihre Haltung zur wachsenden Repression in der NS- Zeit. In seinem Buch (They thought they were free, Chicago 1955, 2017) gibt es Zitate des evangelischen Pastors Martin Niemöller. Sie wurden später vielfach abgewandelt. Die Grundaussage aber kann man als langfristig gültiges Warnschild werten: „Jeder Schritt war so klein, so belanglos, gut erklärt ...“...

  • 06.03.24
Foto: Neuhold

Mutworte - Sarah Knolly
Der Mut - Würfel

Unter dem Thema „Tiefer kann ich nicht fallen als in Gottes Hände – Loslassen als spiritueller Weg“ stehen die Besinnungstage für kirchliche MitarbeiterInnen heuer. Den für mich ersten mutigen Schritt habe ich bei der Anmeldung gesetzt und mich bewusst für das Angebot an der Polytechnischen Schule in Köflach angemeldet. Warum? Weil unter anderem das Erarbeiten eines Werkstückes aus Metall auf dem Programm stand und mich das an „alte Zeiten“ erinnert hat. Genauer gesagt an meine kaufmännische...

  • 06.03.24

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Freude, Verständnis und Versöhnung

Bei den Treffen zur Vorbereitung unseres neuen Gebet- und Gesangbuches „Gotteslob“ bin ich öfter Erzbischof Kothgasser begegnet, der zusammen mit Bischof Egon Kapellari die österreichischen Bischöfe in der zuständigen Kommission vertrat. Ich freute mich über die Begegnung mit einem feinsinnigen und frohen Menschen. Was mir in unseren Gesprächen auffiel, war sein Verständnis für andere Menschen, auch für solche, mit denen sich viele schwertaten. So verkörperte dieser Bischof Freude am Glauben,...

  • 28.02.24
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Bernhard Schwarzenegger
Einen schönen Sonntag

Wer arbeitet am Sonntag? Die Allianz für den freien Sonntag, bei der sich kirchliche Einrichtungen, Gewerkschaften und Freizeitorganisationen österreichweit vernetzen, möchte das Bewusstsein für die „gemeinsame freie Zeit“ fördern. Am Sonntag haben die Kinder keine Schule, Mama und Papa müssen nicht zur Arbeit. Der Sonntag unterbricht die oft hektischen Tage der Woche, die von Erwerbsarbeit und anderen Verpflichtungen geprägt sind, und ermöglicht uns, gemeinsam mit unseren Lieben...

  • 28.02.24

Positionen - Karl Veitschegger
Scheitern

Das Wort „scheitern“ meint ursprünglich das Zerbersten eines Holzschiffes in mehrere „Scheite“, also ein Ereignis, das zum Untergang führt. Wer schon einmal beruflich oder familiär „gescheitert“ ist, wer von Menschen, die er liebt, „zerbrochen“ und „entsorgt“ worden ist oder wer vor den Trümmern seines guten Rufes steht, weiß, was es heißt: im Unglück versinken. Auch Gläubige sind davor nicht gefeit. Bleibt nur die Verzweiflung?  Der deutsche TV-Pfarrer Heiko Bräuning wies einmal darauf hin,...

  • 28.02.24
Foto: privat

Mutworte - Ruth Zenkert
Glückskleeblatt

Miruna wollte nicht in die Schule gehen. Sie hatte Angst vor den anderen Kindern und schämte sich, weil sie im Unterricht nicht mitkam. Ihr Vater Cosmin arbeitet bei uns im Garten. Eines Tages berichtete er von seinen Sorgen mit dem Mädchen und gestand, dass keines der vier Kinder die Schule besuche. Am Abend begleitete ich ihn nach Hause. Ich lud die Kinder ein, in unser Sozialzentrum zu kommen. Wir spielten und musizierten. Seither kamen alle fast täglich. Auch Miruna, aber sie sagte kein...

  • 28.02.24

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Fasten als Essen mit Gästen, die hungern

Was dürfen oder sollen wir in der Fastenzeit essen und was nicht? Nicht nur darum geht es in diesen Tagen. Am zweiten Fastensonntag wird in vielen Pfarren Suppe gegessen. Zu dieser Suppe sind aber andere Menschen mit eingeladen. Vor allem Frauen und Kinder in Nepal, deren Selbsthilfe wir mit dem „Suppensonntag“ unterstützen, zu dem uns die Katholische Frauenbewegung immer wieder einlädt. Fasten muss jedenfalls nicht bloß einer bestimmten Speiseauswahl verpflichtet sein. Es kann nicht nur heißen...

  • 21.02.24
Foto:  privat

Offen gesagt - Sr. Elisabeth Knapp
Herz gehört der Ukraine

Zwei Jahre Krieg in der Ukraine: Wie geht es den Geflüchteten in Österreich? Mitte März 2022 ist unsere Gemeinschaft um zehn Köpfe gewachsen: fünf Erwachsene und fünf Kinder – geflüchtet vor dem Krieg in der Ukraine. Die Familie des 40-jährigen Maksym – seine Ehefrau Lena, die drei Mädchen und die Schwiegereltern – sind bei uns geblieben. Maksyms Schwägerin ist nach wenigen Wochen mit ihren beiden Kindern in die Ukraine zurückgekehrt. Die Sehnsucht nach dem Ehemann und Vater war zu groß. Sie...

  • 21.02.24

Positionen - Christian Teissl
Die übersehene Zeit

Der „Steirische Wortschatz“ von Theodor Unger und Ferdinand Khull, das erste große Wörterbuch der steirischen Umgangssprache aus dem Jahr 1903, enthält mehr als ein Dutzend von Begriffen, die alle mit der Fastenzeit zusammenhängen, wie etwa das Fastenpatent und den Fastenpfenning, Fastenblümel, Fastenbrot und Fastenbretze, das Fastenfarferl (eine Suppeneinlage) und den Fastenveigel (kein Vulgoname, sondern ein altsteirisches Synonym für die Frühlingsschlüsselblume), das Fastenhauen in den...

  • 21.02.24
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Reparaturbonus

Der Reparaturbonus ist eine feine Sache. Das weiß ich, seit der Wasserzulauf meiner Spülmaschine einen Dauerstreik beschlossen hat. Auch als Kind wollte ich mein Spielzeug nicht gleich durch neues ersetzen. Ich versuchte zu kleben, was noch zu kleben war. Und wenn mein kleiner Bambi einen steifen Fuß behielt, wurde er liebevoll gepflegt. Keine Angst, ich will jetzt keine Kindheitsgeschichten auftischen. Ich schlage nur die Brücke zu einer sozialen Einrichtung, die im Rahmen von „Licht ins...

  • 21.02.24
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