Passionsspiele St. Margarethen
Online den Ernstfall proben

Ausnahmesituation. Die Probe im Steinbruch wurde von Hubert Händler und Michael Schalling für einen Fototermin bloß nachgestellt. Derzeit wird zwar eifrig an der neuen Inszenierung der Passionsspiele gefeilt – aber ausschließlich online.    
 | Foto: Passionsspiele St. Margarethen
  • Ausnahmesituation. Die Probe im Steinbruch wurde von Hubert Händler und Michael Schalling für einen Fototermin bloß nachgestellt. Derzeit wird zwar eifrig an der neuen Inszenierung der Passionsspiele gefeilt – aber ausschließlich online.
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Die Passionsspiele St. Margarethen sollen heuer – trotz Verschiebung auf den 3. Juli – stattfinden. Derzeit wird eifrig online geprobt und die Neuinszenierung auf großer Bühne beworben.

Gerald Gossmann

Die Premiere der Passionsspiele wurde auf den 3. Juli verschoben – und trotzdem hatten das Ensemble und das neuinszenierte Stück schon jetzt eine riesige Bühne. Der Fernsehgottesdienst auf ORF 2 und ZDF wurde vergangenen Sonntag aus der Pfarrkirche St. Margarethen übertragen. Die TV-Zuschauer (ein Millionenpublikum) erlebten dabei nicht nur eine feierliche heilige Messe, sondern einen per Video zugespielten Vorgeschmack auf die Passionsspiele, die sich in einem neuen Gewand präsentieren.

Verschiebung und Kürzung. Der neue Regisseur Alexander M. Wessely und sein Team stehen in Corona-Zeiten vor vielen Herausforderungen. Erst vor wenigen Tagen stimmten die Mitglieder der Passionsspiele online über eine Verschiebung der traditionsreichen Aufführung ab: von Anfang Juni auf 3. Juli. Dazu wurde die Spielsaison um acht Vorstellungen gekürzt. Insgesamt wird es 13 Aufführungen der neuen Produktion „Emmaus – Geschichte eines L(i)ebenden“ auf der Ruffinibühne geben. Zuschauer, die bereits Tickets für Juni reserviert haben, können ihre Karten auf einen anderen Termin umbuchen.

Online-Proben. Derzeit wird eifrig geprobt – der Pandemie geschuldet aber nur online. Vor Ort kamen zwei der Darsteller bloß für einen Fototermin zusammen. Das Corona-Zeitalter macht auch vor dem riesigen Laien-Ensemble in St. Margarethen nicht Halt. Die Online-Proben seien zwar „etwas ungewohnt, doch alle sind begeistert“, betont Passionsspiel-Pfarrer Richard Geier. „Der Regisseur ist höchst zufrieden, er schwärmt geradezu vom Engagement der Leute.“ Auch die organisatorischen Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Der Aufbau der neuen Bühne soll bis Ende März abgeschlossen sein. Ab April will man im Steinbruch proben.

Es gibt über 70 größere und kleinere Sprechrollen, insgesamt wirken 400 Personen an der neuen Inszenierung mit. Auch die Kostüme der LaienschauspielerInnen werden bald angeliefert. SchülerInnen der Maturaklasse der HLM Mödling (die von einer St. Margarethnerin unterrichtet werden) entwarfen und schneiderten nach Ideen von Pfarrer Geier und Regisseur Wessely die Kostüme von Jesus & Co.

Neue Fragen und Antworten. Die Geschichte von Jesu sei „weltberühmt“, betont Christian Klemenschitz, Vorstand der Passionsspiele. Diese werde seit Jahrhunderten erzählt, „jede Zeit hat aber ihre eigenen Fragen und Antworten“. So umschreibt Klemenschitz den neuen Ansatz der Inszenierung. „Wir wollen mit der Zeit gehen – mit einem neuen Text, einer neuen Bühne, einem neuen Regisseur und neuen Kostümen.“

Herzensangelegenheit. „Ich wünsche mir natürlich, dass die Passionsspiele in ihrer Neuinszenierung durchgeführt werden können“, betont Pfarrer Geier. Denn: „Wir wollen die Herzen der Menschen mit dieser Botschaft erreichen und neu berühren“. Für St. Margarethen sind die Passionsspiele seit Jahrzehnten eine Herzensangelegenheit. Ein ganzes Dorf steht dabei auf den Beinen, um ein riesiges Gemeinschaftswerk in der Freizeit zu verwirklichen.Man hofft also in St. Margarethen. Auch auf den Ostersonntag. An diesem Tag sollen die Darsteller „angelobt“ werden und ihre Kostüme feierlich überreicht bekommen.

Autor:

Redaktion martinus aus Burgenland | martinus

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