Josef Leitner, Religionslehrer an der Neuen Mittelschule Marianum in Steinberg-Dörfl
Niemals ohne Gitarre

Klassiker. Josef Leitner mit seiner Gitarre, die ihn als Religionslehrer seit 40 Jahren begleitet.    | Foto: Privat
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Josef Leiter ist seit über 40 Jahren Religionslehrer – und das mit sehr viel Herzblut. Nach wie vor ist er aber auch ein Lernender.

von Christopher Erben

„Heute hat es etwas länger gedauert“, bedauert Josef Leitner im Gespräch mit dem „martinus“, als er die Neue Mittelschule (NMS) in Steinberg-Dörfl verlässt. „Denn seit September gibt es bei uns jeden Tag eine Corona-Besprechung.“ Wöchentlich könne sich die Situation ändern, doch das bringt den erfahrenen Religionslehrer nicht aus der Ruhe. Seit mittlerweile 30 Jahren unterrichtet er an der NMS Marianum in Steinberg-Dörfl – auf insgesamt 40 Jahre Berufserfahrung blickt der heute 61-Jährige zurück.

Auf „Schatzsuche“. Abwechslungsreich und außergewöhnlich – ja so soll der Unterricht sein, wenn es nach Josef Leitner geht. Er lässt sich daher immer wieder etwas Neues einfallen, um seine Kinder und Jugendlichen bei Laune zu halten und ihr Interesse zu wecken. Viel unternehme er in Zeiten wie diesen mit ihnen im Freien: So besuchte der Pädagoge unlängst mit ihnen einen Bäcker in der Umgebung; ein anderes Mal ein Waldstück oder einen Biobauernhof. Im Internet hält er nicht nur Ausschau nach neuen Themen, sondern auch nach Texten für seine SchülerInnen. „Ich bin immer auf Schatzsuche“, betont der erfahrene Pädagoge. Fort- und Weiterbildungen seien daher für ihn eine gute Quelle, da dabei Inhalte zur Sprache kämen, die er später in den Unterricht einfließen lassen könne. Viel Lebenserfahrung sammelte Josef Leitner bei einem Aufenthalt in Südafrika, wo er im Jahr 1993 sechs Monate beim Aufbau einer Klosterschule tatkräftig mitarbeitete. Dort war er etwa für die pädagogische Ausrichtung und Gestaltung verantwortlich. An diese Zeit denke er nach wie vor gerne zurück, erzählt er.

Für die „Millionenshow“ vorbereiten. Wie das Amen im Gebet gehört für Josef Leitner auch die Gitarre zum Schulunterricht. Sie ist sein treuester Begleiter. Stimmt er auf ihr ein „Halleluja“ oder ein „Lobet den Herrn“ an, beginnen die SchülerInnen in den Klassen begeistert mitzusingen, freut sich der Pädagoge. „Kinder singen lieber zur Begleitung eines Instruments als a cappella.“ Nach vier Jahren Mittelschulzeit sollen sie über 25 Lieder auswendig können – auch Psalme und Gospelstücke. Doch nicht nur Lieder – ebenso Glaubensinhalte, Gebete und Sakramente sowie viel Wissen über Weltreligionen sollen sie aus seinem Unterricht „wie in einem Rucksack“ mitnehmen. Damit der Stoff „gut sitzt“ und die SchülerInnen später auf eine religiöse Frage bei der ORF-„Millionenshow“ richtig antworten können, vermittle er religiöses Wissen sehr gewissenhaft.

Freude über Taufe. Außergewöhnliche Erlebnisse im Religionsunterricht gebe es nur sehr selten, erzählt Josef Leitner. Doch wenn sich ein Kind ohne Bekenntnis taufen lässt, ist es etwas Besonderes, das gefeiert wird. Zuletzt war das etwa vor einem Jahr der Fall. Der 14-jährige Martin besuchte Religion zuerst als Freifach. Dann entschied er sich für die Taufe, freut sich der Religionslehrer, der die Zeremonie auf der Gitarre begleitete.Mehr als 2.000 SchülerInnen. So wie seine Gitarre, die er jeden Tag mit sich trägt, gehört Josef Leitner als Lehrer heute zur Grundausstattung der Schule.
Doch der Unterricht sei für ihn mittlerweile sehr herausfordernd geworden. „Nach sieben Stunden bin ich einfach erschöpft“, seufzt er. „Aber auch sehr zufrieden.“

Mehr als 2.000 SchülerInnen besuchten bisher seinen Religionsunterricht, zählt Josef Leitner auf: „Das wurde mir erst in den vergangenen Tagen so richtig bewusst.“

Autor:

Redaktion martinus aus Burgenland | martinus

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