125 Jahre Fußwallfahrt
Bubendorfer pilgern seit über hundert Jahren
Der Überlieferung nach blieb Bubendorf vor mehr als hundert Jahren von einer grassierenden Viehseuche verschont. Wohl als Gelübde und als Dank an die Gottesmutter für ihre Hilfe und Fürsprache begann demnach 1897 die Wallfahrt nach Pinggau. Bis heute wird sie fortgeführt.
Alljährlich findet sie noch immer meist am ersten Wochenende im September statt. Die Strecke beträgt rund 34 Kilometer. Zum heurigen 125-jährigen Jubiläum sammelten sich 29 Wallfahrer aus Bubendorf und dem Pfarrverband in den frühen Morgenstunden in der Filialkirche zum hl. Florian und begaben sich nach dem Reisesegen durch Pfarrmoderator Dechant Michael Brien auf den Weg.
Dabei werden zu genau festgelegten Abschnitten alte überlieferte Wallfahrtslieder gesungen und jeweils ein Rosenkranz gebetet. Die Fußwallfahrt führte, so wie in all den Jahren zuvor, von Bubendorf über Kogl, Redlschlag, Kalteneck nach Hochneukirchen, wo noch weitere 6 Wallfahrer dazukamen. Nach einer längeren Pause ging es weiter durch Wälder, über Wiesen zum Mittagessen ins Gasthaus Laglmühle (Schäffern) weiter über Schäffernsteg nach Pinggau.
Dort wurden heuer die Wallfahrer vom Pinggauer Pfarrer Christoph Grabner und seinen Ministranten besonders herzlich willkommen geheißen (Foto). Gemeinsam zogen alle gemeinsam in die Pfarrkirche Maria Hasel ein.
Mit Privatautos und dem Bus folgten noch mehrere Gläubige aus unserer Pfarre.
Um 19 Uhr begann der Festgottesdienst, der gemeinsam mit Pfarrer Christoph Grabner, Generalvikar Michael Wüger aus unserer Diözese Eisenstadt und Kaplan Elias Kraxner gefeiert wurde, musikalisch gestaltet vom Kirchenchor Pinggau. Nach der Feier wurden 4 Fußwallfahrer mit einer Urkunde für 40 Fußwallfahrten gewürdigt (Foto).
Vizebürgermeister Zingl sprach Dankesworte und überreichte als Vertreter der politischen Gemeinde Pinggau ein Präsent. Als Kurator der Pfarre, jahrelanger Organisator und früherer Vorbeter der Wallfahrt bedankte sich auch Josef Hauser bei allen Teilnehmern.
Im Anschluss nach dem Gottesdienst zogen alle in einer Lichterprozession durch den Ort. Ziel ist dabei die Brunnkapelle neben der Kirche, in der mit den gesungenen Mutter Gottes-Rufen und dem Segen der Wallfahrtstag abgeschlossen wird. Pfarrer Christoph Grabner griff dabei wieder selbst zur Gitarre und stimmte das Lied an „Diesen Tag, Herr, leg ich zurück in deine Hände“, danach folgte ein stimmungsvolles Ave Maria Lied der Bubendorfer Sängerinnen.
Als Möglichkeit zur Begegnung mit Generalvikar Wüger und Vertretern der Pfarre Pinggau trafen sich danach noch viele Gäste im Gasthaus Prenner.
Die meisten Wallfahrer fahren für gewöhnlich nach der Abend nach Hause, manche kommen am nächsten Morgen wieder. Eine kleine Gruppe bleibt meist über Nacht und macht sich nach dem Sonntagsgottesdienst und dem anschließenden Auszug aus der Gnadenkapelle zu Fuß auf den Weg zurück nach Bubendorf.
Gegen 19 Uhr wurden die Heimkehrer mit Kerzen von den Dorfbewohnern empfangen und begleiteten sie in festlicher Prozession zur Kirche. Dabei werden gesungene Grüße der Mutter Gottes aus der Wallfahrtskirche weitergegeben. „Einen schönen Gruß den bringen wir, von Maria Hasel, der schönsten Gnadenzier, o schönste Mutter Jesu“.
Die Fußwallfahrt nach Pinggau zählt nach wie vor zu einer der Höhepunkte des religiösen Lebens in unserem Pfarrverband.
Autor:Redaktion martinus aus Burgenland | martinus |
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