Schlüssel zur Erneuerung der Kirche: Eucharistie
In den Vereinigten Staaten von Amerika hat bereits das dritte Jahr der „Eucharistischen Erneuerung“ begonnen. Ihr Ziel ist es, den Glauben an das Geschenk der Gegenwart Jesu in der Eucharistie zu stärken, Jesus in der Eucharistie anzubeten und ihn zu bitten, unseren Glauben und unsere Liebe zu seiner Gegenwart in der Eucharistie zu erneuern.
Nicht nur für die US-Bischöfe, auch für Papst Benedikt XVI., Papst Franziskus und für viele andere ist die Eucharistie „der Schlüssel“ zur Erneuerung der Kirche. Warum? – Weil die Kirche „aus der Eucharistie lebt und wächst“ (2. Vatikanisches Konzil, Lumen gentium, Nr. 26).
Die Feier der Eucharistie ist der immerwährende Entstehungsort der Kirche. Christus selbst ist es, der sie immerfort gründet. In der Feier der heiligen Messe „in Brot und Wein gegenwärtig und immer neu sich verschenkend, baut Christus die Kirche als seinen Leib auf und eint uns durch seinen auferstehenden Leib dem dreieinigen Gott und untereinander“ (Papst Benedikt XVI.).
Die Hauptperson bei der heiligen Messe ist Jesus Christus, der gekreuzigte und auferstandene Herr. Er ist es, der in der heiligen Messe verborgen unter uns gegenwärtig ist und uns um sich versammelt, zu uns spricht und mit uns das Mahl feiert. In der Kommunion kommt er in einem Stück Brot zu uns, um unser Leben immer mehr in sein Leben zu verwandeln und uns zu Menschen zu machen, die so wie er, Jesus, mit und für Gott und die anderen da sind und leben. So will er uns auch zu lebendigen Gliedern seines Leibes, zur Kirche, formen.
Der heilige Augustinus hat diesen Lebenszusammenhang von Eucharistie und Kirche auf die einprägsame Kurzformel gebracht: Den Leib Christi empfangen, heißt Leib Christi, Kirche, werden.
Die Feier der Eucharistie, zu der sich die Christen von Anfang an am ersten Tag der Woche, am Sonntag, am Auferstehungstag Christi, versammelt haben, ist das Kostbarste, das wir als Christen haben. Sie ist „das Herz“ der Kirche, „die Quelle und der Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens“ (2. Vatikanisches Konzil, Lumen gentium, Nr. 11).
Die Hauptperson bei der heiligen Messe ist Jesus Christus
ERICH SEIFNER
Auf die Eucharistie sind alle anderen liturgischen Feiern, auch die Wort-Gottes-Feier hingeordnet. Deswegen kann, wie die österreichischen Bischöfe in der „Rahmenordnung für Sonntagsgottesdienste ohne Priester“ schreiben, die Eucharistiefeier am Sonntag durch nichts ersetzt werden. Nur, wenn den Gläubigen die Mitfeier der Sonntagsmesse nicht möglich ist, sollen sie zu einer Wort-Gottes-Feier zusammen kommen.
Die Versammlung am Sonntag zur Feier der Eucharistie ist konstitutiv für die Kirche. Christsein sowie Mitglied der Kirche sein und die Sonntagsmesse regelmäßig mitfeiern, gehören von Anfang an auch zusammen, so dass gilt: Kirche ist Eucharistie und Eucharistie ist Kirche, der Vollzug von Kirche.
Vom rechten Verständnis und von der rechten Praxis der heiligen Messe hängt in der Kirche nicht nur so gut wie alles ab (Kardinal Walter Kasper). Sie ist auch für eine echte Erneuerung der Kirche unverzichtbar.
ERICH SEIFNER, EM. STADTPFARRER
Autor:martinus Redaktion aus Burgenland | martinus |
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