Viktoria Winkler (29), Religionslehrerin in Mattersburg
Ein „offenes Ohr“ im Schulalltag
Seit über vier Jahren unterrichtet Viktoria Winkler aus Wulkaprodersdorf katholische Religion am Gymnasium in Mattersburg. Die gläubige Katholikin versucht sich in die Lebensrealitäten ihrer SchülerInnen zu versetzen – um den Unterricht an deren Bedürfnisse anzupassen.
CHRISTOPHER ERBEN
„Eine Beziehung zu den SchülerInnen aufzubauen, das ist mir als Lehrerin besonders wichtig“, sagt Viktoria Winkler, Religionslehrerin am Bundesrealgymnasium Mattersburg. „Ich glaube, dass ich zu ihnen einen anderen Zugang habe, da ich mitbekomme, was sie wirklich bewegt.“ Seit vier Jahren verstärkt Viktoria Winkler das achtköpfige Religionslehrer-Team an der Schule in Mattersburg. Davor sammelte sie Erfahrung im Rahmen eines Unterrichtspraktikums an der Handelsakademie Eisenstadt und an der HTL Eisenstadt.
Ein Leben ohne Glauben: Nicht vorstellbar. Die heute 29-jährige lebt mit ihrem Partner und dem gemeinsamen Sohn in Wulkaprodersdorf. Dort ist sie aufgewachsen und ministrierte in der Pfarrkirche. Regelmäßig besuche sie hier nach wie vor die heilige Messe an Sonntagen. Ein Leben ohne Glauben ist für Viktoria Winkler unvorstellbar. „Die Beziehung zu Gott ist für mich wie der Baustein eines Hauses, der nicht fehlen darf, da es sonst zusammenbricht.“
Austausch mit SchülerInnen. Maßgeblichen Anteil an ihrem Berufswunsch hatte eine Lehrerin aus ihrer Schulzeit, erinnert sich Viktoria Winkler. Beeindruckt war sie von deren Unterrichtsweise und wie sie mit ihrer Wesensart zu einer funktionierenden Klassengemeinschaft beitrug. „Ich möchte mich mit meinen SchülerInnen austauschen“, erklärt sie. Für Viktoria Winkler habe der Beruf der Religionslehrerin kein verstaubtes Image, sondern etwas sehr Erfüllendes und Motivierendes.
„Lehrerin zu sein gibt mir unendlich viel Kraft“, sagt die junge Wulkaprodersdorferin. Und diese gebe sie begeistert weiter. „Jeden Tag gehe ich positiv in die Schule hinein und verlasse sie auch so.“
Stütze im Alltag. Abwechslungsreich gestaltet sie ihren Unterricht und geht dabei auf die Interessen der SchülerInnen bewusst ein. Oft greift die Religionspädagogin aktuelle Themen in der Stunde auf und versucht sie mit der Lebenswelt der Jugendlichen zu verknüpfen. Die Heranwachsenden sollen außerdem Respekt, Verantwortung, Wertschätzung und Toleranz im Unterricht erfahren, wünscht sich die Religionslehrerin. Orientierung bieten sowie neue Blickwinkel aufzeigen – ja, diese Perspektiven will sie den SchülerInnen eröffnen. Die Junglehrerin sieht sich auch „als Stütze“ für all jene, die sie brauchen und schenkt diesen auch ein „aufmerksames, offenes Ohr“, das ihnen gerne zuhört. Viktoria Winkler möchte ihren SchülerInnen zuhören und den Unterricht nach ihren Bedürfnissen ausrichten.
Wünsche und Anregungen. Heuer seien es ganz unterschiedliche Schulstufen, in denen sie katholische Religion unterrichtet. Ihre Stunden in den sechs Klassen verteilen sich über den Tag und finden nicht nur zu den Randzeiten statt, erzählt Viktoria Winkler. Öfters hole sie von ihren SchülerInnen anonym Wünsche oder Anregungen ein. So fragt sie bei diesen nach, ob die Themen bei ihnen ankommen. „Bis jetzt sind die Rückmeldungen sehr positiv“, freut sich die Lehrerin.
Nachhaltigkeit. Was sollen die SchülerInnen vom Religionsunterricht mitnehmen, fragen wir sie abschließend? Viktoria Winkler strahlt: „Ich hoffe, dass ihnen mein Religionsunterricht gefallen hat und ihr Schulleben dadurch bereichert wurde.“ «
Autor:Martina Mihaljević aus Burgenland | martinus |
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