Pfarrer Johannes Laichner veröffentlicht umfangreiche Pfarrchronik
Roppen: Pfarrgeschichte dokumentiert
Eine archäologische Grabung am Ortsfriedhof von Roppen förderte die Grundmauern einer Kirche zutage, die um 1460 errichtet wurde. Die Pfarre selbst dürfte noch älter sein und bis 1333 zurückreichen, wie die Erwähnung einer Leonhardskapelle belegt. Jetzt hat Pfarrer DDr. Johannes Laichner, selbst leidenschaftlicher Archäologe, den Werdegang der Pfarre in einem Buch nachgezeichnet.
„Der Gang durch die Jahrhunderte eröffnet uns berührende Einblicke in Freud und Leid, in Hoffnung und Visionen unserer Vorfahren“, so Pfarrer Laichner. Neben einer reich bebilderten Darstellung der Pfarrgeschichte gibt das Buch Einblick in kuriose Details: Wer ahnt etwa schon, dass das Starkenberger Bier indirekt mit der Entwicklung des pfarrlichen Lebens im 14. Jahrhundert zu tun hatte. Dem Adelsgeschlecht, das bis heute als Namensgeber für eine lokale Biersorte fungiert, ist ab 1337 die Stiftung einer wöchentlichen Werktagsmesse in Roppen zu verdanken.
Heinrich von Starkenberg kam für die Kosten auf, die der damalige Imster Geistliche für die Wegstrecke nach Roppen und die Feier der hl. Messe in der dortigen Kapelle berechnete. Ein weiteres Detail aus der Pfarrgeschichte: Auch der Gestank eines Misthaufens hat zum Neubau der Pfarrkirche im Jahr 1854 beigetragen. Als der Pfarrer Peter Gaßler um Erlaubnis für das kirchliche Bauprojekt ansuchte, gab er neben Platzgründen auch an, dass die angrenzenden „Misthaufen und Backöfen den Friedhof und den Kirchenraum“ mit Gestank erfüllen würden.
Eine würdige Feier der Gottesdienste sei deshalb nicht mehr möglich. Aber nicht nur in der Rückschau sieht Laichner die Bedeutung seines Buches: „Das kirchliche Erbe einer Pfarre ist ein bleibender Auftrag, das gemeinsame Leben auch in Zukunft geistvoll und mit viel Gottvertrauen zu gestalten.“
Bestellungen des Buches nimmt die Pfarre Roppen entgegen, Tel. 05417 5216 (Mo, Di, Mi 9-11 Uhr)
Autor:TIROLER Sonntag Redaktion aus Tirol | TIROLER Sonntag |
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