Schlusspunkt von Józef Niewiadomski
Beten Sie für Stalin!
„Beten Sie um das ewige Heil für Josef Stalin!” Diese ungewöhnliche Bitte richtete Kardinal Stefan Wyszynski immer an die Warschauer Karmelitinnen, wenn er zum „Gespräch“ mit dem Chef der kommunistischen Partei Wladyslaw Gomulka ging. Bei solchen Treffen wurde er angepöbelt und beleidigt. Um nicht mit „gleicher Münze“ zurückzuzahlen, sondern Geduld im „Dialog“ zu bewahren, atmete er dieses Klima des Gebets für den ärgsten Feind, den die damalige Kirche in Polen beim Namen nennen konnte, ein. „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun“, betete Jesus am Kreuz und verdichtete damit das Spezifikums des christlichen Geistes im Umgang mit dem – menschlich so selbstverständlichen – Hass auf mörderische Täter. Unser kirchlicher Umgang mit Islamisten und dem Leid, das sie anrichten, darf diesen atemraubenden „Gipfel christlicher Spiritualität“ nicht „draußen vor der Tür” lassen. Mit einer Selbstverständlichkeit sondergleichen entzünden wir Lichter für die Opfer der Anschläge und beten auch für sie. Was ist aber mit den Tätern? Mit den Augen Jesu betrachtet, sind sie verwirrte Opfer, brauchen deswegen unser Gebet mehr als jene, die in unseren Kommentaren als „unschuldig” qualifiziert werden. Das Zeugnis des christlichen Geistes müssen wir unserer liberalen Kultur zumuten!
Autor:TIROLER Sonntag Redaktion aus Tirol | TIROLER Sonntag |
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