Priester aus der Weltkirche in Tirol
Die Welt in Tirol

Priester der Weltkirche treffen sich zum Austausch. Tomy Mullur (1. Reihe, 3.v.r.) begleitet sie dabei.  | Foto: Kaltenhauser
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Ungefähr 50 Priester aus der Weltkirche sind in Tirol als Seelsorger im Einsatz. Tomy Mullur begleitet sie dabei – mit einem „theologischen Sprachkurs“.

Wenn Tomy Mullur, bischöflicher Beauftragter für die Priester aus der Weltkirche in der Diözese Innsbruck, von seiner Aufgabe spricht, ist viel Begeisterung spürbar. Mullur weiß, wovon er spricht: Er kam selbst vor 39 Jahren von Indien nach Tirol und hat langjährige Erfahrung in der Pfarr- und Krankenhausseelsorge.

Aus aller Welt
Ungefähr 50 Priester aus anderen Ländern sind derzeit in der Diözese tätig, die Herkunftsländer sind vielfältig: Die Mehrheit bilden 20 Priester aus Polen, so z.B. Wojciech Galda (siehe Bild), Vikar im Seelsorgeraum Zams-Zammerberg-Schönwies, und anderen osteuropäischen Ländern. Immer mehr Priester kommen auch aus Afrika und Asien, z.B. Yosafat Roni Sentosa aus Indonesien (Bild), derzeit ständiger Aushilfspriester in Pians-Strengen-Tobadill.
Verschiedene Wege führen sie nach Tirol: Die Partnerdiözesen in Burkina Faso und in Rumänien senden regelmäßig Priester über Partnerschaften. Nach Indien gibt es durch den pastoralen Besuch von Bischof Hermann gute Kontakte.
„Für uns ist erfrischend, zu spüren, wie der Glaube dort z.B. in den Basisgemeinden gelebt wird, welche Begeisterung die Menschen für den Glauben empfinden“, so Mullur. Für die nach Tirol Kommenden sei es eine große Motivation, Europa als Zentrum der Kirche, des Glaubens kennenzulernen. „Die Europäer kamen als Missionare zu uns, es gibt große Fakultäten für Theologie, Rom ist nicht weit“, erklärt Mullur einen Teil der Anziehungskraft. In Zeiten des Priestermangels gebe es nun eine Gegenbewegung.

Viele Herausforderungen
Die Erwartungen und unterschiedlichen kulturellen Hintergründe böten natürlich auch Herausforderungen: „Die Männer kommen aus einer ganz starken Glaubenserfahrung mit viel Gemeinschaft“, so Tomy Mullur. „In Indien sind die Gottesdienste meist voll. Die Gottesdienste sind sehr lebendig. Manchmal fühlen sich Priester dann in Messen mit zehn Menschen bei uns zunächst nicht ganz in ihrer Rolle.“ Es brauche Zeit, Offenheit und Fingerspitzengefühl, damit sie in die bei uns gebräuchlichen Strukturen, Formen von Gottesdiensten und Seelsorgemodelle hineinwachsen, so Mullur. Neben sprachlichen und kulturellen Differenzen gebe es sehr viel, dass wir in der Begegnung voneinander lernen können – auch einen „Theologischen Sprachkurs“ zur Unterstützung.

Zeit für Eingewöhnung
Einmal monatlich treffen sich die Priester aus der Weltkirche in diesem Rahmen zum Austausch. Auf dem Programm stehen „Inter-Kulturation“ und Integration, das Kennenlernen der Diözese mit ihren Strukturen, den verschiedenen Formen von Liturgie, Verkündigung und Seelsorge sowie den Leitungsrollen in Pfarren und dem wichtigen Miteinander zwischen Priestern und Laien.
Der Kurs soll die Priester stärken und die Lebenskultur in Österreich verständlich machen, damit Seelsorge gelingt. „Es gibt keine Monokulturen mehr, wir sind alle miteinander verbunden. Alle Menschen sind von Gott eingeladen“, so Mullur. „Die Priester helfen uns nicht nur durch das Spenden der Sakramente, sondern auch, indem sie unseren Horizont erweitern. Dass die Grenzen im Kopf fallen, wünsche ich mir sehr! In Christus gehören wir alle zusammen!“

Am Sonntag, 23. Juni 2024, ab 15 Uhr feiert die Diözese Innsbruck in der Pfarre Völs, Weth 5, ein Fest der Weltkirche als Zeichen der weltweiten Gemeinschaft und Verbundenheit. 

Weitere Infos: https://www.dibk.at/Meldungen/Interkulturell-Ein-Fest-der-Weltkirche-in-Voels

Autor:

TIROLER Sonntag Redaktion aus Tirol | TIROLER Sonntag

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