Ainet pflegt alten Brauch
Auf zum Ratschen!

Foto: Hildegard Lanser

 

Bei der Feier des letzten Abendmahles am Gründonnerstag werden die Glocken beim Gloria kräftig geläutet, da die Glocken und die Orgel bis zur Osternacht dann schweigen müssen. Der Volksmund sagt: „Die Glocken fliegen nach Rom“; statt Glocken ertönen Holzratschen oder Klappern. In ganz Tirol findet man die Tradition des Ratschens, das sehr oft Sache der Ministranten ist. Das Ratschen soll die Gläubigen an die Gebetszeiten und die Gottesdienste erinnern und wird in der Früh, zu Mittag und am Abend durchgeführt. 2015 wurde das Ratschen in der Karwoche von der UNESCO als Immaterielles Kulturerbe in Österreich anerkannt. In vielen Gemeinden ist es auch üblich, dass die Ministrant:innen von Haus zu Haus gehen, ratschen und somit um ihren Jahreslohn bitten. Früher fand die Entlohnung in Form von Eiern statt, heute werden die Ministranten mit Süßigkeiten und Geld entlohnt. Auch in der Pfarre Ainet führen die Minis diesen Brauch voller Stolz am Karfreitag und Karsamstag durch. Die Ratschen wurden aus Holz vom früheren Mesner, Ferdinand Pittl, hergestellt.
Hildegard Lanser

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TIROLER Sonntag Redaktion aus Tirol | TIROLER Sonntag

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