Exerzitien im Alltag in der Fastenzeit
Teilnahme auch via Handy und Computer
Während der Corona-Zeit half das Angebot von Online-Exerzitien, mit anderen Menschen in Beziehung zu bleiben. Und auch jetzt nutzen zahlreiche Gläubige das Angebot, über Handy oder Computer an „Exerzitien im Alltag“ teilzunehmen.
Wenn Petra Egger die Teilnehmer:innen ihrer Exerzitiengruppe begrüßt, schaut sie auf den Bildschirm eines Laptops. Was für gewöhnlich als unhöflich gilt, ist hier Programm: Die Jugendleiterin im Dekanat Lienz lädt während der Fastenzeit zu „Online-Exerzitien“ ein. Ein Angebot, das sich speziell an junge Menschen richtet und bewusst Grenzen überschreitet: „Ein besonderer Reiz liegt darin, Menschen über die Dekanatsgrenzen hinaus zu erreichen und neue Kontakte zu knüpfen“, sagt Petra Egger.
Verbundenheit
Schließlich ist es online kein Problem, überall am Exerzitienangebot teilzunehmen. Einzig ein Handy oder ein Computer sind Voraussetzung für eine Teilnahme. Auch die Zahl der Teilnehmer:innen ist nicht begrenzt. „Je mehr dabei sind, desto stärker ist die Verbundenheit miteinander spürbar“, so Egger. Besonders interessant für junge Menschen: Bei den Online-Exerzitien kommen besondere Programme zum Einsatz. „Die jungen Menschen können bei den Exerzitien in technische Finessen hineinschnuppern“, verrät Petra Egger. Zum Einsatz kommen etwa digitale Pinnwände, auf die geschrieben werden kann oder sog. „Begriffswolken“, bei denen sich die Größe der Wörter danach richtet, wie oft sie genannt werden. Der Ablauf der Treffen ist online und vor Ort sehr ähnlich: Jedes Treffen steht unter einem bestimmten Motto, es gibt Impulse und Möglichkeiten des Austausches.
Spannende Premiere
Aufregend wird es für den Dekanatsassistenten Alois Gedl, der heuer erstmals mit den Exerzitien online geht. Für ihn sind die Exerztien im Alltag ein wichtiges und bereicherndes Angebot: „Ich trage gerne dazu bei, dass möglichst viele Leute daran teilnehmen können“, so Gedl. Einen großen Vorteil am Onlineangebot sieht Alois Gedl darin, dass auch Menschen teilnehmen können, die abends nicht aus dem Haus gehen wollen oder können. Und für die Gesprächskultur seien Online-Exerzitien ein guter Lehrmeister: „Da kann immer nur einer sprechen und die anderen müssen zuhören“, meint Gedl. Ob online oder gemeinsam in einem Raum: Die Exerzitien im Alltag sind für Alois Gedl ein Gewinn, „weil man selbst etwas machen muss und kein Referent da ist, der einem sagt, der einem etwas vorkaut.“ Eine Chance also, eigene Gedanken zu vertiefen, sich auf Neues einzulassen und sich gegenseitig bereichern zu lassen.
Alle Infos: www.dibk.at/exerzitien
Autor:Walter Hölbling aus Tirol | TIROLER Sonntag |
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