30.000 freiwillige Arbeitsstunden geplant
Renovierung des Haager Pfarrhofs - Pfarrer Prader werkt fleißig mit

- Der Haager Pfarrer Helmut Prader legt bei der Pfarrhofrenovierung selbst unermüdlich Hand an – und weiß sich getragen von 300 Mitarbeitern, die sich mit ihren Talenten und Fähigkeiten einbringen. Prader hat für die Baustellenarbeit auch den Kranführerschein absolviert. Mitte 2026 soll der Pfarrhof bei einem Festakt gesegnet werden. Bis dahin warten noch viele Mühen und Anstrengungen. Aber: Aufgrund des bisherigen Verlaufs ist man zuversichtlich, dass weiter alles gut läuft.
- Foto: Wolfgang Zarl
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Die Bausubstanz reicht in das 15. Jahrhundert hinein, eine komplette Pfarrhofrenovierung war alternativlos“, berichtet Pfarrer Helmut Prader, der sich dieses „Mammutprojektes“ quasi als Bauherr angenommen hat. Dach, Fenster, Böden oder Inneneinrichtung waren teils desolat. Das Haus soll zu einem Ort der Begegnung werden. Viel Arbeitet wartet noch auf die Pfarre.
Die Zahlen sind beeindruckend: 4.000 Tonnen Bauschutt wurden aus dem Pfarrhof herausgeholt und alles recycelt. 30.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden wird es für die Arbeiten an dem denkmalgeschützten Gebäude brauchen – 12.000 wurden schon geleistet. Davon über 1.000 durch den Pfarrer. Zwei Jahre dauerten die Planungsarbeiten, im Jänner 2024 war Baubeginn, im nächsten Dezember soll die Renovierung fertig sein, die Segensfeier ist für Mitte 2026 geplant. Der Pfarrhof kann künftig für Veranstaltungen gebucht werden.
1.700 Quadratmeter groß ist die Fläche (ohne Zubau) des zweigeschoßigen Gebäudes mit Keller. Geplant sind Wohnungen für Pfarrer, Kaplan, Pastoralassistenten und eine zur Vermietung, Lift, eine neue Kapelle, ein Saal für 120 Personen, Fuß- und Pelletsheizung usw. Und natürlich gibt es genug Platz für die Pastoral, möglichst viele Gruppen sollen das Gebäude nutzen können, damit es ein lebendiger Ort wird.
Rund 300 Mitarbeitende mit vielen Talenten und Fähigkeiten beteiligen sich an dem Projekt, federführend neben Pfarrer Prader sind u. a. Pfarrkirchenrat Leopold Aichberger und Pfarrgemeinderatsobmann-Stv. Johann Leutgeb. Die Pfarre macht viel, um die Helfer zu motivieren, so gibt es täglich für alle eine warme Mahlzeit.
Die Hilfe ist breit und vielschichtig: Baufirmen und Landwirte stellen ihre Geräte wie Traktoren oder Bagger gratis zur Verfügung, Handwerker verrechnen keine Überstunden, Mehlspeisspenden kommen im großen Stil. Auch die Vereine und örtlichen Feuerwehren packen bei Boden-, Maler- oder Elektroaufgaben kräftig mit an.
Veranstaltungs-Vorausschau
Zahlreiche Veranstaltungen hat die Pfarre bereits organisiert: ein Konzert mit den Wiener Sängerknaben oder Theaterstücke. Pfarrer Helmut Prader kündigt weitere Highlights an: Die Militärmusik tritt am 14. März auf, am 9. Mai findet ein Muttertagskonzert statt, am 6. Juli kommen die KisiKids und am 27. Juli wird es mit dem Theaterstück Don Camillo und Peppone garantiert lustig.
Freilich, nur mit Eigenleistungen kann so ein Projekt natürlich nicht realisiert werden. Daher ist man für die Förderungen seitens des Bundesdenkmalamtes, des Landes, der Diözese St. Pölten und der Gemeinde Haag sehr dankbar. Prader betont die gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten.
Alles wird barrierefrei zugänglich sein, die Infrastruktur ist topmodern, vom Internetanschluss bis zur Verkabelung. Der Pfarrhof wird auch in die Landesausstellung 2026 einbezogen: Derzeit werden Wandmalereien aus dem Jahr 1830 restauriert, die von hoher Qualität sind. Dieser historische Raum mit schönem Blick über die Stadt ist künftig etwa für Konzerte nutzbar.
Pfarrer werkt auf Baustelle mit
Helmut Prader wirkt als Pfarrer in Haag und Strengberg, arbeitet am Diözesangericht mit und ist Institutsvorstand an der Theologischen Hochschule im Stift Heiligenkreuz. Dennoch findet er die Zeit, um bei den Arbeiten voran zu schreiten. Er bedient den Bagger und hat sogar den Kranführerschein gemacht. Über 1.000 Arbeitsstunden hat er bereits hinter sich sowie zahlreiche Besprechungen mit dem Bundesdenkmalamt. „Auch 16 Weihnachtsfeiern habe ich besucht, manchmal mehrere pro Tag“, schmunzelt er. Das stärkt den Austausch und motiviert die Haager zusätzlich.
Die Baufortschritte können übrigens auf dem tollen Instagram-Kanal der Pfarre fast täglich begutachtet werden.




Autor:Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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