Zählt zu den größten Bauprojekten im Diözesangebiet
Purgstall feierte Ende der Renovierung
Die Innen- und Außenrenovierung der Pfarrkirche Purgstall zählte zu den größten Bauprojekten in der Diözese St. Pölten der letzten Jahre. Am 12. September wurde das Ende der zweijährigen Arbeiten mit einem großen Festakt gefeiert.
„An den Stammtischen der Gasthäuser wurde intensiv über das Projekt diskutiert“, berichtet Pfarrer Franz Kronister, der beim Fest mit der Ehrenbürgerschaft der Marktgemeinde geehrt wurde. Und es habe auch viele Gegner der ersten Pläne gegeben. Mit einem Mediator, viel Überzeugungsarbeit und mehreren Expertisen sei es gelungen, nach zwölfjähriger Planungsphase ein sehr gutes Ergebnis zusammenzubringen. Jetzt seien praktisch alle mit dem Ergebnis zufrieden und glücklich. Die Pfarre mobilisierte all ihre Kräfte. Eine Person organisierte etwa die täglich 15 bis 30 Mitarbeiter. 13.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden leisteten die Pfarrmitglieder, über 350 Helfer haben mitgewirkt. 13 davon haben über 200 Arbeitsstunden geleistet (siehe Bild oben). Die Pfarre hat sie umgekehrt bestens verköstigt – für Handwerker, die nicht aus der Region stammen, war dies neu.
Was wurde u. a. renoviert? Das Äußere der Kirche wurde von den Fundamenten bis zum Turm saniert; der Platz zwischen Kirche und Pfarrhof und die Außenbeleuchtung wurden neu angelegt; das Kircheninnere erhielt eine Neugestaltung. Theologischer Begleiter war dabei Prof. P. Ewald Volgger; es wurden Altar, Ambo und Vorstehersitz umgestaltet, weiter in die Mitte gerückt und die ersten Bankblöcke um 90 Grad gedreht.
Seit 50 Jahren hat es in Purgstall keine größeren Renovierungen gegeben, ein Ziel sei es gewesen den Communio-Gedanken (Gemeinschaft unter den Menschen und mit dem gegenwärtigen Gott) des Zweiten Vatikanischen Konzils baulich einzubringen. Kronister sagt weiter zur Grundidee: „Das Gesamtkonzept soll heutige Theologie abbilden, die Kirche als Kunstobjekt erhalten und vor allem unser liturgisches Feiern verschönern.“
Viele spendeten: Ein Ministrant gab seinen „Lohn“ ab, eine slowakische Pflegerin nahm Lebensmittel aus ihrer Heimat mit und eine Frau mit Rollator aus der Wiener Gegend kam mit dem Rollator vorbei und spendete zehn Euro, weiß der Pfarrer um rührende Geschichten.
Viele haben jetzt wohl einen ganz besonderen Bezug zu ihrer Kirche, da man für die verschiedensten Objekte Patenschaften übernehmen konnte: etwa für Ambo, Altar, Kreuzwegbilder, Kirchenbänke oder Heiligenfiguren wie den heiligen Augustinus. Finanzielle Unterstützung kam auch von Diözese, Bund, Land und Gemeinde.
Das Projekt sei für die Pfarre immens herausfordernd, aber auch stärkend gewesen, so Dechant Kronister – sogar Kirchenferne hätten mitgewirkt. Nach der schwierigen Zeit in der Corona-Pandemie gelte es, die Menschen wieder zusammenzuführen. Hier wolle Purgstall den synodalen Weg gehen.
Autor:Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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