Meine Bibelstelle
Kommt alle zu mir

Hildegard Strondl, 
Waidhofen an der Ybbs,
Krankenschwester in Pension | Foto: privat
  • Hildegard Strondl,
    Waidhofen an der Ybbs,
    Krankenschwester in Pension
  • Foto: privat
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Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich werde euch aufrichten. (Mt 11,28)

Ich weiß gar nicht, wann es das erste Mal war, dass mich diese Bibelstelle angesprochen hat, dass ich angerührt wurde von dieser Einladung, zu ihm zu kommen.

Durch meine Arbeit als Krankenschwester war ich konfrontiert mit viel Leid und den Ängsten kranker Menschen, und ich bin immer wieder zu ihm gegangen, es zog mich hin zu ihm, beladen mit Sorgen und Nöten – auch mit den meinen.

Und immer wieder durfte ich erfahren: Im Kommen zu ihm, im Verweilen in seiner Nähe, im Beten und Bitten voll Vertrauen, ist mir leichter geworden ums Herz, bin ich ruhiger geworden und die Belas­tung war nicht mehr so schwer. Es wurde mir be­wusst: Er trägt mit mir diese Lasten, ja, er nimmt sie von mir, etwas wendet, wandelt sich.

Und jedes Mal, wenn bei der Messe im Evangelium diese Stelle kam, horchte ich auf und musste zugeben: Ja, es stimmt, was er da sagt, ich erlebe es immer wieder, diese Ruhe bei ihm, diese Gewissheit seiner Hilfe!

Vor 20 Jahren habe ich meine erste Christus-Ikone gemalt, „geschrieben“ heißt es richtig. Bei diesem Malkurs fragte ich, was da im Evangelienbuch steht. Es war cyrillisch geschrieben und man übersetzte mir zu meiner großen Freude: „KOMMT ALLE ZU MIR – die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt, ich werde euch erquicken.“ – Ich wollte diese Worte deutsch schreiben, und suchte statt „erquicken“ einen anderen Ausdruck. Der Pater, der uns betreute, übersetzte mir aus dem Urtext: „Ich werde euch aufrichten, ich werde euch aufleben lassen!“ Das hat mich wieder neu angesprochen. So schrieb ich in das Evangelienbuch, das Christus in seiner Hand hält und es uns zeigt:

KOMMT ALLE ZU MIR,
DIE IHR MÜHSELIG UND BELADEN SEID,
ICH WERDE EUCH AUFRICHTEN.

Denn ich habe es erlebt und erlebe es immer wieder, dieses Aufgerichtet-Werden, dieses Aufleben beim Kommen zu ihm!

Autor:

Leopold Schlager aus Niederösterreich | Kirche bunt

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