Viele Menschen fragen heute nach der richtigen Orientierung: Was gilt eigentlich noch angesichts des raschen, oft abrupten Wandels von Wertvorstellungen, Meinungen, Lebensformen? Worauf ist noch Verlass? Wessen Wort hat Bestand? In der Verklärung Jesu stellt uns Gott selbst die entscheidende Orientierung unseres Lebens vor Augen: „Dieser ist mein geliebter Sohn … auf ihn sollt ihr hören!“ Ein (hoher) Berg ist in der Bibel oftmals ein Ort der Gotteserfahrung oder Gottesbegegnung. Drei Apostel...
Seit 2022 wird die barocke Bibliothek des Stiftes Melk generalsaniert – ein Projekt, das auf elf Jahre angelegt ist. Im Anschluss an eine Kuratoriumssitzung am 15. Juni wurden aktuelle Maßnahmen und Perspektiven vorgestellt. E in Lokalaugenschein in den barocken Baulichkeiten verdeutlicht die Dringlichkeit, das Ausmaß und die komplexe Vielschichtigkeit des Projekts. Stiftsbibliothekarin Bernadette Kalteis beginnt ihren Rundgang von der Altane aus. Sie verweist auf ein besonderes „Problemkind“:...
Am 18. Mai feiern wir heuer das Hochfest Christi Himmelfahrt. Was kann es uns heute (noch) sagen? C hristi Himmelfahrt, das Hochfest am 40. Tag nach Ostern, hat auch schon bessere Zeiten gesehen. Für viele ist der Feiertag Auftakt für ein verlängertes Wochenende, das sich (nach Aufhebung der meisten coronabedingten Beschränkungen) wieder bestens für eine Kurzreise eignet, für die man gerne auch per Flugzeug „in die Luft geht“. Oder er ist in einigen Gegenden Europas zum „Vatertag“ geworden, den...
Für die Auferstehung Jesu gibt es keine Beweise. Die Sprache der Bibel führt uns auf eine andere Spur: Maria von Magdala „verkündet“ den Aposteln, was Jesus ihr am Grab gesagt hat, und die Apostel geben Zeugnis von der Auferstehung. Es sind also personale Kategorien. Theologen und Theologinnen versuchen auch heute, den Glauben an die Auferstehung begreifbar zu machen – ganz im Sinne des 1. Petrusbriefs, Rechenschaft über den eigenen Glauben zu geben. Wenige Tage vor dem Tod von Papst Johannes...
In die kommende Woche fallen zwei Hochfeste – die einzigen in der Fastenzeit. Da Fastensonntage nicht verdrängt werden können, wird das Hochfest des heiligen Josef heuer vom 19. auf den 20. März verlegt. Und am 25. März ist „Verkündigung des Herrn“. Die Familie Jesu steht in dieser Woche also im Mittelpunkt. Josef, der Nährvater Jesu, kommt – anders als die Gottesmutter Maria – nur bei zwei Evangelisten namentlich vor. Matthäus führt ihn im Stammbaum Jesu als Sohn eines Jakob an. Eine durchaus...
Die Kirche erlebt derzeit den dramatischen Höhepunkt einer ihrer langjährigen Krisen und steht vor der Notwendigkeit einer weiteren tiefgreifenden Reform. Davon zeigte sich dere tschechische Solziologe und Priester Prof. Tomáš Halik bei einem Vortrag im Bildungshaus St. Hippolyt überzeugt. Nach den Evangelien erschien der auferstandene Jesus den Jüngern in erstaunlicher Weise verändert. Er kommt, aber wir verpassen ihn, wenn wir uns in unserer Angst verschließen, so Halik. Die Kirche dürfe ihre...
Die Fastenzeit beginnt mit einem starken Symbol: dem Aschenkreuz. Umkehr und Erneuerung bereiten auf Ostern vor. Der Aschermittwoch kann heuer wieder weitgehend frei von pandemiebedingten Einschränkungen begangen werden. Das ist die gute Nachricht. Andere Nachrichten sind weniger erfreulich. Über dem Fasching, der um diesen Sonntag seinen Höhepunkt erreicht, liegt der Schatten eines Krieges in Europa, der nun schon fast genau ein Jahr andauert. Und dazu noch ein Erdbeben, das auf einen Schlag...
Weihnachten ist gefühlt schon eine Ewigkeit her. Und jetzt, am 2. Februar, kommt ein Tag, der nochmals an Weihnachten erinnert: die Darbringung Jesu im Tempel am 40. Tag nach seiner Geburt. Den Inhalt dieses Festes überliefert uns nur der Evangelist Lukas in der Kindheitsgeschichte Jesu (Lk 2, 22-40). Von einer „Präsentatio“ („Darstellung“) ist im Festnamen die Rede – das ist eine Kundmachung und eine Ansage! Lukas gibt uns zu verstehen, dass dabei der Heilige Geist die Regie führt: Gottes...
Das Thema des Buchs Ijob ist das Leid Unschuldiger. Elisabeth Birnbaum, Direktorin des Katholischen Bibelwerks Österreich, bot einen kurzweiligen Einblick in die weisheitlich geprägte Erzählung. Weisheit gibt eine Orientierung, wie Leben gelingen kann, und sie ist in der Bibel immer mit Gott verbunden, erläuterte Dr. Elisabeth Birnbaum bei einem Vortrag auf Einladung des „Theologie Forum St. Hippolyt“. Das Buch Ijob stehe nicht zufällig am Beginn der biblischen Weisheitsbücher. Von einer kurzen...
Gleich vorweg: Ob die heilige Cäcilia tatsächlich gelebt und das ihr zugeschriebene Martyrium ertlitten hat, ist ungewiss. Als Patronin der Kirchenmusik steht sie indes auch heute hoch in Ehren. Wie also kam die heilige Cäcilia zur Orgel? Der Name Cäcilia steht nicht im römischen Festkalender von 354; weder bei Ambrosius, Augustinus, Hieronymus oder anderen Autoren findet sich ein Hinweis auf sie. Erst gegen das Jahr 500 ist ihre Legende erstmals greifbar. Dass es von einer so prominenten...
Unvermittelt kam der Wintereinbruch. Ich fand gerade noch Zeit, um die Winterreifen zu montieren. Der nächtliche Schneefall setzte einem sonnigen Oktober ein jähes Ende. Das Tüpfelchen auf dem I in dieser weißen Pracht waren die Blätter von Kastanien, Ahorn und Platanen, die nur auf den ersten Frost als Signal zum Fallen gewartet hatten und die nun, nach dem Ende des Schneefalls, in bunten Ringen rund um die plötzlich kahlen Bäume lagen. Es waren verlockende Fotomotive, doch ich war auf dem Weg...
„Mehrkosten. Mehr Hilfe!“ Diese einfache Rechnung ist das Motto für die bevorstehende Elisabethsammlung zum Welttag der Armen, der heuer am 13. November begangen wird. Das Pressegespräch zur diesjährigen Elisabethsammlung findet im „Carla“ statt, nur ein paar Schritte vom St. Pöltner Bahnhof entfernt. „Es kommen Menschen, die Kleidung, Geschirr oder auch Geschenke suchen“, berichtet Carina Membir, Leiterin des BBO (Zentrum für Beschäftigung und Berufsorientierung), zu dem auch das „Carla“...
„Was bedeutet mir der heilige Leopold als Namenspatron?“ Um eine Auskunft zu dieser Frage bat „Kirche bunt“ einige Trägerinnen und Träger dieses Vornamens, der im heutigen Namens-Ranking nur mehr sehr selten anzutreffen ist. Der Name Leopold – auch Liutbald oder Luitpold – kommt aus dem Althochdeutschen und setzt sich aus den Namenssilben liut (Volk) und bald (kühn, tapfer) zusammen und soviel bedeutet wie „der Kühne aus dem Volk“. Mit dem Löwen (lateinisch: leo) hat der Name also nichts zu...
Mit der dritten Vollversammlung vom 10. bis 12. November 1972 ging vor nunmehr 50 Jahren die Diözsansynode unter dem Motto „Die Diözese St. Pölten im Dienst an den Menschen“ zu Ende. Drei Jahre nach Abschluss des Zweiten Vatikansichen Konzils, am 11. Oktober 1968, setzte Bischof Dr. Franz Zak den Pastoralrat über die geplante Diözesansynode in Kenntnis. Es war ein umfassendes Vorhaben, galt es doch, die Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils und auch bereits die nachkonziliaren Regelungen...
Allerheiligen und Allerseelen haben manches gemeinsam, aber doch einen je eigenen Akzent. Sie stehen am Anfang des Monats November, der oft auch Totenmonat genannt wird. Auch der Herbst erinnert uns vielfältig an die Vergänglichkeit. Was genau wird zu Allerheiligen gefeiert? Die Antwort trifft auch bei vielen regelmäßigen Kirchgängern nicht immer ins Schwarze. Landläufig wird Allerheiligen mit dem Friedhofsbesuch und dem Gebet für die Toten verbunden. Doch das gehört eigentlich schon zum...
Vor 80 Jahren ermordeten die Nazis die geborene Jüdin und Karmelitin Edith Stein in Auschwitz. Es ist im Grunde immer eine kleine einfache Wahrheit, die ich zu sagen habe: Wie man es anfangen kann, an der Hand des Herrn zu leben. Wer sich den Händen des Herrn ganz übergibt, kann vertrauen, dass er sicher geleitet wird.“ Die Frau, von der dieser Satz stammt, hat diese Erkenntnis bis zum bitteren Ende ihres Lebens durchgetragen: Edith Stein starb vor 80 Jahren, vermutlich am 9. August 1942, in...
Zwei Brüder aus Konstantinopel haben die Entwicklung der Kirche im Osten Europas maßgeblich beeinflusst: die „Slawenapostel“ Cyrill und Method. Ihr Fest am 14. Februar steht gemäß der Idee von Papst Johannes Paul II. im Zeichen des Ost und West verbindenden christlichen Glaubens. Als „Patrone Europas“ stellte der 2014 heiliggesprochene Papst Johannes Paul II. die Brüder Cyrill(us) und Method(ius) dem heiligen Benedikt von Nursia an die Seite; später erwählte er dazu auch noch die in Auschwitz...
Sie ist heute vielleicht nicht so bekannt wie Klara von Assisi, Teresa von Avila oder Johanna Franziska von Chantal, ihre Kolleginnen unter den Ordensgründerinnen, doch sie ist nicht weniger bedeutsam und zudem auch zeitlich die erste von ihnen: Scholastika, die Schwester des heiligen Benedikt von Nursia. Am 10. Februar ist ihr Gedenktag. Scholastika war eine Schwester oder Zwillingsschwester des heiligen Benedikt von Nursia. Im letzteren Fall wurde sie wie ihr Bruder um das Jahr 480 in Nursia,...
Die Bibel ist ein Schatz fürs Leben. Wer sucht, findet darin manche kostbare Perle – wie jener schon verstorbene kirchliche Mitarbeiter, der eine spezielle Vorliebe hatte: den Psalm 23. Eine persönliche Spurensuche zum „Sonntag des Wortes Gottes“. Bei einem Bibeltag – ich war damals nach dem Studium eben erst ins Berufsleben eingestiegen – kam ich mit einem Mann ins Gespräch, der eine besondere Vorliebe hatte: Er sammelte den Psalm 23 in verschiedenen Ausgaben und Übersetzungen: „Der Herr ist...
In der Diözesanbibliothek St. Pölten befindet sich eine ganze Reihe biblischer Kostbarkeiten – kein Wunder, handelt es sich doch im Kern um die Bibliothek des 1784 von Kaiser Joseph II. aufgehobenen früheren Chorherrenstiftes in St. Pölten. Ein besonderes Prunkstück in der Diözesanbibliothek ist die Handschrift 54 – eine lateinische Bibel, die um 1230 in Paris entstanden ist. Paris war um diese Zeit die führende Universitätsstadt; wer Rang und Namen hatte, schickte seine Söhne dorthin zum...
Am „Tag des Judentums“, den christliche Kirchen alljährlich am 17. Jänner, unmittelbar vor der Gebetswoche für die Einheit der Christen, begehen, sprach die Direktorin des in St. Pölten ansässigen Instituts für jüdische Geschichte Österreichs, Dr. Martha Keil, ausgehend vom Begriff der „Zedaka“ über Wohltätigkeit als Rechtsanspruch in der jüdischen Gesellschaft. In einem Beitrag zu dem Thema aus christlicher Perspektive sagte Caritasdirektor Hannes Ziselsberger einleitend, es sei „eine große...
Juden und Christen teilen eine gemeinsame Glaubensgrundlage: die Heilige Schrift des Alten Bundes. Zum „Tag des Judentums“ am 17. Jänner ein Blick in die Hebräische Bibel, die sich in Details von der christlichen Bibel unterscheidet. Wenn Jesus in seinen Auseinandersetzungen mit Schriftgelehrten auf die Probe gestellt wird, stellt er gern die Gegenfrage, was die „Schrift“ sagt oder was bei „Mose und den Propheten“ geschrieben steht. Jesus bezieht sich damit auf die Heilige Schrift des...
Die Taufe hat einen besonderen Stellenwert untern den sieben Sakramenten. Sie ist das sichtbare Zeichen der Aufnahme in die Gemeinschaft der Kirche und gilt als „Tor zu den Sakramenten“. In der Pfarrkirche Kritzendorf bei Klosterneuburg verdeutlicht ein besonders gestaltetes Taufbecken diese tiefe Symbolik des Taufsakraments. Kritzendorf bei Klosterneuburg ist eng, so eng, dass stellenweise eine Ampel den Verkehr in jeweils eine Richtung freigibt. Auch die Pfarrkirche zwischen den Ortsteilen...
Zu Weihnachten ist die Krippe noch nicht vollständig. Am 6. Jänner erst werden die „Heiligen Drei Könige“ dazugestellt. Das alte Fest Epiphanie an diesem Tag bringt noch einmal das Geheimnis der Christnacht zum Leuchten. Der 6. Jänner ist seit der Frühzeit eines der ganz großen Feste im Kirchenjahr. Es war im Orient – von Ägypten bis Syrien – das Weihnachtsfest schlechthin, lange bevor der Tag des „Unbesiegten Sonnengottes“ (Sol Invictus) am 25. Dezember im Abendland als Datum der Geburt Jesu...
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