Unterstützung für Familien
Mama für den Notfall

Eine Notfallmama zeichnet mit einem Kind. 
 | Foto: Verein KiB children care
  • Eine Notfallmama zeichnet mit einem Kind.
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Der gemeinnützige Verein „KiB children care“ bietet durch die Initiative Notfallmama Unterstützung für Familien, die Hilfe benötigen, wenn Kinder oder Eltern krank sind oder Entlastung brauchen.
Sie springt ein, wenn in Familien Hilfe gebraucht wird: die so genannte Notfallmama. Wenn das Betreuungsnetzwerk nicht ausreicht, wenn die Kinder oder die Eltern selbst krank sind oder man Entlastung braucht, dann kommt diese Initiative des gemeinnützigen Vereins „KiB children care“ zum Einsatz.

Entlastung für Eltern

Silvia Eder aus Emmersdorf (Bezirk Melk) ist eine solche Notfallmama. Sie wurde im vergangenen Jahr durch einen Folder auf die Initiative aufmerksam. Die 57-Jährige arbeitet Teilzeit, hat selbst drei Kinder und gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten elf Enkelkinder. Das Angebot fand sie auf Anhieb super: „Ich habe mir mit drei Kindern damals selbst oft Unterstützung gewünscht. Ich helfe daher gerne anderen Eltern.“
Eltern, die eine Notfallmama in Anspruch nehmen möchten, melden sich für eine Mitgliedschaft beim Verein an, die 16,50 Euro pro Monat kostet. Telefonisch teilen die Eltern dann den Betreuungsbedarf mit. Silvia Eder hat eine eigene KiB-App, die alle relevanten Informationen enthält: nämlich die einzelnen Familien, wann der Bedarf besteht, wo die Familien leben und worum es sich genau handelt. Eders erster Einsatz führte sie zu einer Familie, die eine dreiviertel Stunde von ihrem Wohnort entfernt lebt. Ihre Information: Ein elf Monate altes Baby ist zu betreuen.

„Man muss das kranke Kind nicht aus seinem Zuhause herausreißen.“

Die ehemalige Freizeitpädagogin überlegte zunächst, ob sie sich diese Betreuung zutraut. Und nahm schließlich an. Angekommen bei der Familie, ging es eigentlich darum, dass die Notfallmama die drei älteren Kinder betreut, damit die Mutter sich mit dem Baby zurückziehen kann. Es ist kurz vor Weihnachten, und Silvia Eder bastelt mit den Kindern und singt Lieder. Am Abend bedankt sich die Mutter für die Unterstützung: „Sie hat mir gesagt, dass sich die Kinder so wohl gefühlt haben und es wirklich eine Entlastung gewesen sei“, erinnert sich Eder.

Liebe zu den Kindern

Seit ihrem ersten Einsatz war Silvia Eder bei vielen verschiedenen Familien im Einsatz. Etwa bei einem Mädchen mit Down-Syndrom, mit der sie sich mit Händen und Füßen unterhielt. Oder bei einem fünfjährigen Mädchen, dessen kleiner Bruder herzkrank ist. Die Aufgabe der Notfallmama ist klar definiert: Sie darf zuhause unterstützen, spazieren oder in den Garten gehen. Vom Kindergarten abholen fällt nicht in den Aufgabenbereich. Die Tage, die in Anspruch genommen werden können, sind ebenfalls begrenzt: Drei bis vier Tage gibt es Unterstützung, wenn man selbst oder die Kinder krank sind. Zwei Tage stehen für Entlastung zur Verfügung. Silvia Eder sieht viele Vorteile in der Notfallmama: „Wenn das Kind zum Beispiel 39 Grad Fieber hat, muss man es nicht aus seinem Zuhause herausreißen, wenn die Eltern in die Arbeit müssen.“

Für die Frau ist die Tätigkeit als Notfallmama eine sehr schöne: „Man lernt viele verschiedene Familien kennen, diese Abwechslung ist sehr bereichernd. Die Liebe zu den Kindern ist die Voraussetzung für die Tätigkeit als Notfallmama.“ Auf Silvia Eder wartet in Kürze eine neue, berufliche Tätigkeit: Sie beginnt als Alltagsbegleitung bei der Volkshilfe zu arbeiten. Den Kindern und Eltern bleibt sie aber weiterhin als Notfallmama erhalten.
Daniela Rittmannsberger

Kontakt
Der Verein „KiB children care“ ist Tag und Nacht unter Tel. 0664/6203040 erreichbar. www.notfallmama.or.at

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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