FEDER_SPIEL
Zweierlei Maß

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Dafür, dass Claudia Plakolm Ministerin ohne Portefeuille ist, also ohne Ministerium, hat sie viele Zuständigkeiten: Familie, Jugend, Integration, Europäische Union sowie Kirchen und Religionen. In dieser Funktion empfing sie den Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, in den neuen Büroräumen (die zum Bundeskanzleramt gehören) und ließ sich Räume und Kreuze segnen – ein schöner Brauch, und für die neue Bundesministerin wohl auch ein persönliches Anliegen. Gegenüber dem ORF meinte sie jüngst, dass Österreich als christliches Land nicht „fremdeln“ sollte mit seinen „religiösen Brauchtümern“. Das ist ein unscharfer Begriff. Brauchtum kann Halt geben und Zusammenhalt schaffen. Ab wo ist Brauchtum religiös? Gehört Eierpecken dazu? Osterlammbacken? Eierfärben? Eiersuchen? Was wäre Ostern ohne Bräuche! Aber brauchen tut sie der Glaube eigentlich nicht. Die Begriffe klarer zu trennen, wäre eine wichtige Voraussetzung für zielsichere Politik. Während der Ministerin nämlich religiöse Bräuche wichtig sind, will sie einen zweiten Anlauf für ein Kopftuchverbot in der Unterstufe starten. Auch das Kopftuch ist ein Brauch. Nicht jede Trägerin ist unterdrückt! Das Gesetz sollte nicht mit zweierlei Maß messen.
Monika Slouk
Autor:martinus Redaktion aus Burgenland | martinus |
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