SEHENS_WERT
100 Meter: Das größte Fastentuch der Welt
„Gegen das Vergessen“ fertigten die beiden Künstler Sepp Jahn und Edith Hirsch das größte Fastentuch der Welt an. Es wurde auch ins Guinness Buch der Rekorde aufgenommen. Im Kloster von Kirchberg am Wechsel kann es in der Fastenzeit besichtigt werden.
Vier Jahre lang arbeiteten Jahn und Hirsch unzählbar viele Stunden an dem beeeindruckenden Werk. Auf einer Gesamtlänge von 100 Metern fügten sie Darstellungen von biblischen Erzählungen und historischen Ereignissen ineinander. Die Soldaten, die das Grab bewachen, könnten aus einer der Kriegsszenen stammen, die Sepp Jahn, der ehemalige Kriegsmaler an den Fronten des Zweiten Weltkriegs, abgebildet hatte.
SCHEINBAR WERTLOSES
Die Hubschrauber, Panzer und Kampfflugzeuge erinnern an den zweiten Weltkrieg und gemahnen an die heute durch Russland angeworfene Kriegsmaschinerie. So findet man auf dem 100-Meter-Fastentuch nicht nur Geschichten aus dem Neuen Testament, sonern aus 2000 Jahre europäischer Tradition, 2000 Jahre, in denen es nach Wahrnehmung der beiden Kreativen weltweit nur 28 Tage ohne Krieg gab.
Nie wieder Krieg! Mit diesem Ruf, der sich auch auf dem Kunstwerk findet, lässt sich das Anliegen von Sepp Jahn und Edith Hirsch zusammenfassen, das sie auf den unendlich scheinenden Stoffbahnen zum Ausdruck bringen. Eine künstlerische Besonderheit stellt die Integration von scheinbar wertlosen Gegenständen wie Wickelpapier von Bonbons, alten Knöpfen und Bierkapseln dar. Sepp Jahn ist 2003 im 97. Lebensjahr verstorben. Seine Künstler-Partnerin Edith Hirsch lebt hochbetagt und begleitet nach wie vor die Ausstellung.
Fastentücher verhüllen während der Fastenzeit Kruzifixe und Jesus am Kreuz. Seit Jahrhunderten werden sie mit biblischen Szenen bemalt und illustrierten so für die Gläubigen die Heilsgeschichte. Besonders für die des Lesens und Schreibens unkundige Bevölkerung stellten sie einen bedeutenden Zugang zu den Quellen des Glaubens in der Bibel dar. Das Fastentuch kann bis 2. April besichtigt werden.
Kloster, Kirchberg a. We. Samstag und Sonntag von 14 – 17 Uhr. Gruppen können Zutritt nach Vereinbarung erhalten. Kontakt: Sr. Angelika, Telefon 0 2641 62 75 oder E-Mail sr.angelika@kloster-kirchberg.at
Autor:martinus Redaktion aus Burgenland | martinus |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.