Seit bald 50 Jahren steht Norbert Klien im Dienste der Kirche seiner Heimatgemeinde Pians. Mit dem Tiroler Sonntag spricht er über sein umfangreiches ehrenamtliches Engagement sowie seine Sorgen und Freuden als Pfarrkoordinator.
In kirchlichen Angelegenheiten ist Norbert Klien für Pians eine zentrale Ansprechperson. Warum er sich schon so lange für die Pfarre einsetzt? „Das ist ganz einfach: ich bin ein überzeugter Pianner und möchte meinen Beitrag für die Gemeinde leisten.“ Dieser Beitrag ist ein großer: Der 55jährige begann seine kirchlichen Dienste schon als Ministrant im Kindesalter. 1984 bekam er eine Beauftragung zum Akolythen. Im Laufe der Zeit wurde die Liste der kirchlichen Tätigkeiten länger und länger: 38 Jahre Pfarrgemeinderat, 36 Jahre Pfarrkirchenrat und seit 2003 leitet der gebürtige Pianner, dessen Hauptberuf Operator der Asfinag ist, auch noch die administrativen und organisatorischen Geschicke der Pfarre als ehrenamtlich tätiger Pfarrsekretär. Seit knapp acht Jahren ist er zudem Pfarrkoordinator. In seinen vielseitigen Aufgabenbereich fallen die Sorge um begleitende Erstkommunion- und Firmvorbereitungen ebenso wie finanzielle Angelegenheiten oder die Verwaltung der Matriken.
Gute Zusammenarbeit
Die Zusammenarbeit mit dem Pfarrer der Pfarreien Pians, Strengen und Tobadill, Georg Schödl, bezeichnet der Pfarrkoordinator als „ausgesprochen gut", eigentlich sogar "freundschaftlich", fügt Norbert Klien schmunzelnd hinzu. Was ihm besonders viel Kraft und Motivation gibt: „Es ist eine Freude, Menschen zu helfen, besonders in schwierigen Situationen." Aber auch ein weinendes Auge ist dabei: „Es wird immer schwieriger, Menschen für den Dienst in der Kirche zu gewinnen. Das beginnt beim Priestermangel, betrifft aber auch den Ministrantenmangel." Es gebe einfach viele andere Angebote in einer Gemeinde, so Klien. Eine seiner weiteren Sorgen: „Der sonntägliche Gottesdienst hat nicht mehr solch eine Bedeutung wie früher, jeder ist in seinem Beruf zu 100 Prozent ausgelastet, da werden am Sonntag oft andere Möglichkeiten gewählt, die Freizeit zu verbringen." Auch sei das Angebot aufgrund der Personalknappheit nicht mehr da, sprich: Es gibt nicht mehr mehrere wöchentliche Gottesdienste in einer jeden Pfarre.
Große Dankbarkeit.
Die positiven Aspekte seines umfangreichen Engagements überwiegen für Klien aber eindeutig: „Man kriegt allgemein viel zurück, der Dank der Bevölkerung ist groß", freut er sich über den großen Zuspruch. In all den Jahren gab es natürlich – wie allgemein im Leben – schöne Momente und Rückschläge: „Ein schönes Erlebnis war, als 2004 Georg Schödl als neuer Pfarrer gekommen ist." Schwer war für Klien der Tod von Cons. Pater Herbert Krejci im Jahr 1993 – „oder wenn Priester unsere Pfarre verlassen. Aber das gehört zu jedem pfarrlichen Leben dazu." Ende September steht nun wieder ein solcher Abschied bevor. Pfarrer Georg Schödl wechselt als Leiter des Seelsorgeraums Achental in das Tiroler Unterland.
Unterstützung von vielen Seiten.
Besonders wichtig ist Norbert Klien, der auch Vater eines 28jährigen Sohnes ist: „Meine Frau steht zu 100 Prozent hinter meiner Tätigkeit und unterstützt mich. Es ist wichtig, dass auch das private Umfeld mitspielt." Aber auch die funktionierende Zusammenarbeit in der Pfarre und das eingespielte Team Ehrenamtlicher in der Pfarre streicht Norbert Klien hervor: „Wir haben auch noch zwei Wortgottesdienstleiter", berichtet Klien, der für diesen Dienst ebenfalls zur Verfügung steht.Dazu kommt noch ein weiteres wichtiges Rückgrat: „Wir haben einen top Pfarrgemeinderat samt einer sehr aktiven Pfarrgemeinderatsobfrau, auch einen hervorragenden Pfarrkirchenrat – das alles funktioniert bei uns einwandfrei."
Autor:TIROLER Sonntag Redaktion aus Tirol | TIROLER Sonntag |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.