Zusammenarbeit am Seefelder Plateau
Daran führt kein Weg vorbei

Die Zukunft heißt Zusammenarbeit: Die Pfarrgemeinderats-Obleute Renate Kuen (Seefeld), Markus Simmerle (Mösern) und Raphaela Trojer (Leutasch) mit Pastoralassistentin Julia Schneitter (von rechts nach links) | Foto: Hölbling
  • Die Zukunft heißt Zusammenarbeit: Die Pfarrgemeinderats-Obleute Renate Kuen (Seefeld), Markus Simmerle (Mösern) und Raphaela Trojer (Leutasch) mit Pastoralassistentin Julia Schneitter (von rechts nach links)
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Zusammenarbeit lautet das Zauberwort für die Pfarrgemeinden am Seefelder Plateau. Das wird als bereichernd erlebt, aber auch als herausfordernd.

Es braucht halt Zeit, man muss sich umstellen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Die Obleute der Pfarrgemeinderäte (PGR) von Seefeld, Leutasch und Mösern haben sich um einen Tisch im Widum von Seefeld versammelt und sind sich einig: An der Zusammenarbeit am Seefelder Plateau führt kein Weg vorbei. Stellvertretend sprechen sie für die Pfarren Seefeld, Reith, Ober- und Unterleutasch, Mösern und Scharnitz, die den Seelsorgeraum Seefelder Plateau bilden. „Die Pfarrgemeinden sind ihre Eigenständigkeit gewohnt. Aber es ist interessant, zu schauen, wie es die anderen machen“, erzählt Renate Kuen, PGR-Obfrau in Seelfeld. So diente etwa das traditionsreiche Erntedankfest in der Leutasch als Vorbild für die Einführung eines kleinen Festes in Seefeld.

Kennenlernen

Einen Auftakt zu mehr Zusammenarbeit bildete eine gemeinsame Klausur der Pfarrgemeinderäte nach den Wahlen im März, erzählt Pastoralassistentin Julia Schneitter. „Dabei ging es um das, was den einzelnen Pfarren wichtig ist ebenso wie darum, wie wir mehr zusammenwachsen können“. Erste Schritte in diese Richtung gibt es bereits. So wurde eine Sternwallfahrt geplant, die jedes Jahr von einer Pfarre zur nächsten führt, bis sich der Kreis geschlossen hat. „Auch zu den Mini-Treffen werden jetzt immer die Kinder vom gesamten Plateau eingeladen“, erzählt Renate Kuen.

Gemeinsam feiern

Das Team für die Wortgottesdienste arbeitet pfarrübergreifend. Bei der Vorbereitung auf die Firmung findet in jeder Pfarre des Plateaus ein Projekt statt. Die Firmung wird dann in Telfs gefeiert. Derzeit läuft auch ein pfarrübergreifender Glaubenskurs, an dem 15 Personen teilnehmen. „Das sind Dinge, die uns verbinden und zusammenwachsen lassen“, sagt Markus Simmerle.

Herausforderung

Das Zusammenwachsen ist aber auch mit Hindernissen verbunden, das wissen alle um den Tisch Versammelten. „Was es bedeutet, ein Seelsorgeraum zu sein, das haben viele noch nicht verinnerlicht“, sagt Raphaela Trojer, PGR-Obfrau von Leutasch. Dafür brauche es gute Strukturen und vor allem Personal, das nicht nur in Teilzeit angestellt ist. Auch vorausschauend zu planen sei wichtig: „Im Herbst muss der Jahresplan stehen“, sagt Trojer. Auch die unterschiedliche Prägung der Gemeinden spielt eine Rolle. Leutasch ist ländlicher strukturiert als der Tourismus-Hotspot Seefeld. Und in Mösern, weiß Markus Simmerle, haben viele oft keine Chance auf einen Messbesuch, weil sie einen Beherbergungsbetrieb führen. Auf ein generelles Problem verweist Renate Kuen: „Auf dem Plateau gibt es so viele Freizeitangebote, dass oft wenig Zeit für die Kirche bleibt.“ Dass am Zusammenwachsen kein Weg vorbeiführt, darüber sind sich am Seefelder Plateau alle einig. Vielleicht ist es wie beim Firm-Chor mit Mitgliedern aus allen Pfarren am Plateau: Viele unterschiedliche Stimmen bringen sich ein und gemeinsam klingt‘s besser als allein.

Autor:

TIROLER Sonntag Redaktion aus Tirol | TIROLER Sonntag

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