Einzigartiges Musikprojekt des Komponisten und Musikers Helge Burggrabe kommt nach Innsbruck
Jeder Ton ist der richtige

Der Musiker und Komponist Helge Burggrabe lädt mit seinen Hagios-Liederabenden ein, aus dem Getriebe des Alltags auszusteigen und die Seele zur Ruhe kommen zu lassen. | Foto: Sibylle Zettler
  • Der Musiker und Komponist Helge Burggrabe lädt mit seinen Hagios-Liederabenden ein, aus dem Getriebe des Alltags auszusteigen und die Seele zur Ruhe kommen zu lassen.
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Singen öffnet für ihn eine Tür zum Glauben: Dem deutschen Komponisten und Musiker Helge Burggrabe geht es nicht darum, dass man ihm zuhört. Er setzt darauf, dass sein Publikum mitsingt.

Nicht alle, die zu den Mitsing-Konzerten von Helge Burggrabe kommen, wissen, was sie erwartet. „Manche wurden einfach nur mitgenommen und fragen sich vielleicht, ob sie hier richtig sind“, meint Burggrabe im Tiroler Sonntag-Interview. Aber schon nach wenigen Liedern merke er, dass sich die Menschen auf die Gesänge einlassen und mitsingen. „Falsche Töne gibt es nicht“, sagt der Komponist… – „nur einen falschen Druck“. Dieser kommt oft von frühester Kindheit, in der dem ein oder anderen gesagt wurde, er könne nicht singen und solle lieber still sein. „Dabei ist Singen von Anfang an eine zentrale Ausdrucksweise des Menschen“, meint Burggrabe. Einigen werde das leider schon sehr früh ausgetrieben.

Singend beten.

Die Singabende des Musikers sind ein guter Rahmen, um den Schalter wieder umzulegen. „Hagios“ (Heilig), so der Titel der Konzerte, laden zum Zuhören ebenso wie zum Mitsingen ein. Es sind Abende, die mit ein- und mehrstimmigen Liedern zu einem „gesungenen Gebet“ werden – verbunden mit dem Staunen, wie aus der Zuhörerschaft auf einmal ein Chor wird.

Glauben erlebbar machen.

Singen ist für Burggrabe ein wichtiges Mittel, um den Glauben zu beleben und erlebbar zu machen. „Für viele Menschen ist es von großer Bedeutung, dass ihnen für den Dialog mit Gott auch der Gesang zur Verfügung steht“. Es sei ein großer Mehrwert, wenn auch dem gesungenen Wort und der Musik die „Qualität der Verkündigung zugesprochen wird“. Ein Dialog, der nicht an eine bestimmte Konfession oder überhaupt an ein religiöses Bekenntnis gebunden ist, wie Burggrabe betont. Hagios-Liederabende werden auch von Menschen geschätzt, die sich von der Kirche abgewandt haben. Hagios-Liederabende seien ganz bewusst konfessionsübergreifend angelegt. Burggrabe will mit den Liedern den Blick auf das lenken, „was uns verbindet und nicht auf das, was uns trennt.“

Frieden stiften.

Für Burggrabe ist klar, dass es mit dem gesungenen Gebet allein nicht getan ist. „Was ich an spiritueller Orientierung in meinem Inneren erlebe, das muss ich auch nach außen bringen. Der innere Friede führt zu einem Bemühen um den äußeren Frieden“, so Burggrabe. So bleibt das gemeinsame Singen geistlicher Lieder nicht im Kirchenraum, sondern wirke letztlich auch in die Gesellschaft hinein. Die Hagios-Liederabende sind nur eines von vielen Projekten von Helge Burggrabe. Drei Oratorien des Komponisten wurden bereits in vielen Domen Deutschlands aufgeführt. Am 8. Mai ist sein Friedensoratorium „Lux in Tenebris“ (Licht in der Finsternis) im Gedenken an das Ende des 2. Weltkrieges im Kölner Dom zu hören. Derzeit arbeitet Burggrabe an einem Musik- und Tanzprojekt zum 75-Jahr-Jubiläum der UN-Menschrechtskonvention.

Autor:

Walter Hölbling aus Tirol | TIROLER Sonntag

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