Michael Egger-Riedmüller gestaltet Christusfigur
Er sagt einfach Hallo
Michael Egger-Riedmüller gestaltet eine Christusfigur für die neue Kapelle, die von den Jungbauern des Bezirks Innsbruck beim Rauschbrunnen an der Nordkette errichtet wird.
Er beherrscht den Umgang mit Messer und Gabel. Letztere braucht er, um das Heu einzubringen oder im Stall auszumisten. Und mit einem Schnitz-Messer wird er den letzten Schliff an einer lebensgroßen Figur anbringen, die derzeit in seiner Werkstatt in Fritzens steht. Michael Egger-Riedmüller gestaltet für die neue Herz-Jesu-Kapelle der Jungbauern/Landjugend des Bezirks Innsbruck eine Christusfigur.
Auf Augenhöhe
„Die Kapelle ist dem Gedenken an die verstorbenen Mitglieder gewidmet“, erzählt Egger-Riedmüller. Und sie soll den Angehörigen und Freunden Trost spenden. „Darum haben wir uns entschieden, keinen leidenden Christus darzustellen, sondern den Auferstandenen“. Die Christusfigur wird auf dem Boden stehen, auf einer Ebene mit den Besuchern der Kapelle. „Damit ist der Auferstandene auf Augenhöhe mit den Menschen“, so der Künstler. „Jesus ist einer von uns“.
Viele Arbeitsschritte
Mit unterschiedlichen Werkzeugen hat Michael Egger-Riedmüller die Figur in den vergangenen Monaten gestaltet. Zuerst wurden gemeinsam mit einem Tischler Hölzer verleimt, aus denen er die Christusfigur schließlich herausgearbeitet hat. Sein Werkzeug dafür: Kettensäge, Beil, Flex. Damit sind die groben Umrisse entstanden, der Faltenwurf des Gewands, die ausgestreckten Arme. „Erst ganz zum Schluss werden mit dem Schnitzmesser die Feinheiten und das Gesicht herausgearbeitet“, erklärt Egger-Riedmüller.
Willkommen
Als Vorlage diente ihm eine aus Modelliermasse gestaltete Christusfigur. Für so große Werke wie dieses ist eine solche hilfreich, aber im Grunde hat Michael das fertige Werk im Kopf. Er weiß: Es wird ein Christus werden, der die Menschen willkommen heißt, mit geöffneten und nach vorne ausgestreckten Händen: „Im Grunde“, so Riedmüller-Egger, „sagt er einfach Hallo“.
Christus, Kerze, Buch
Wenn Säge, Beil und Schnitzmesser ruhen, folgt eine große Herausforderung. Der Christus muss in die Kapelle auf den Rauschbrunnen, auf ca. 1000 Metern Seehöhe oberhalb von Innsbruck gelegen. Gestaltet nach Plänen des Architekten Walter Klasz, wird der Innenraum geprägt sein vom Auferstandenen, einer Kerze und einem Buch, in dem allen verstorbenen Mitgliedern eine Seite gewidmet sein wird.
Die Kapelle ist ein Gemeinschaftsprojekt der 64 Ortsgruppen der Jungbauernschaft im Bezirks Innsbruck mit rund 5000 Mitgliedern. Vor dem Hintergrund, dass im Schnitt jedes Jahr ein Mitglied der Jungbauernschaft stirbt, soll sie ein Ort des Gedenkens an die Verstorbenen und der Erinnerung für die Hinterbliebenen sein. Geht alles nach Plan, wird die Kapelle am 20. September von
Bischof Hermann Glettler geweiht. «
Autor:TIROLER Sonntag Redaktion aus Tirol | TIROLER Sonntag |
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