Vorbereitung auf 300-Jahr-Feier
Domrenovierung geht in Endspurt

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Seit 14 Jahren laufen am Innsbrucker Dom immer wieder Sanierungsarbeiten. Derzeit ist davon kaum etwas zu spüren. Das ändert sich im Mai, wenn der Dom für sieben Monate seine Pforten schließt.

Ab 2. Mai verstummen Predigten und Messgesänge im Innsbrucker Dom. Ab dann haben monatelang die Restaurator/innen das Sagen. Die Sanierungsarbeiten im Vorfeld des 300-Jahr-Jubiläum im Jahr 2024 gehen in die heiße Phase. Bis zum Abschluss der Arbeiten Ende November werden die Gottesdienste in der Spitalskirche in der Maria-Theresien-Straße gefeiert, berichtet Propst Florian Huber. Das Innere des Doms wird komplett aufgerüstet, um die Sanierung der Deckenfresken zu ermöglichen.

Außensanierung abgeschlossen.

In den Jahren 2016 bis 2018 wurden bereits Fassade und Steinfiguren des Doms gereinigt und ausgebessert, das Ziffernblatt und die Zeiger der Uhren instand gesetzt, das Dach und der Sockel saniert. Eine Glocke wurde getauscht, neue Holzjöcher, neue Klöppel und eine elektronische Läutmaschine eingebaut. „Für die Arbeiten wurden insgesamt 2,7 Millionen Euro ausgegeben“, so Huber. Das Geld dazu kommt von der Diözese Innsbruck, der Stadt Innsbruck, dem Land Tirol, der Landesgedächtnisstiftung und dem Bundesdenkmalamt sowie aus Eigenmitteln der Dompfarre sowie von Spenden.

Vom Boden bis zur Decke.

Ab Mai wendet sich die Aufmerksamkeit der Restaurator/innen nun dem Inneren des Doms zu. Der Steinboden, der großteils noch aus der Zeit der Stadtpfarrkirche St. Jakob stammt und zwischen 1717 und 1724 verlegt wurde, wird saniert. Die Elektrotechnik wird erneuert, die Arbeiten an der Beleuchtungsanlage werden abgeschlossen.Auch der Eingangsbereich wird neu gestaltet und ein barrierefereier Zugang geschaffen. Dabei wird auch mit archäologische Grabfunden gerechnet. In weiterer Folge werden schließlich auch Überlegungen zur ebenfalls anstehenden Sanierung des gesamten Domplatzes angestellt. Die Kosten für diese Arbeiten werden auf rund 5,5 Millionen Euro geschätzt. Ursprünglich war man von 3,6 Millionen ausgegangen. „Subventionen und Eigenmittel werden nicht reichen, um alle Kosten abzudecken“, so Huber. „Daher werden wir all jenen, denen unser Dom ein Anliegen ist, die Möglichkeit geben, einen Beitrag zur Sanierung zu leisten.“

Herzblut.

Bischof Hermann Glettler sieht im Dom eine „organische Zusammengehörigkeit“: „Alles spielt zusammen – Irdisches und Himmlisches, die menschlichen Tränen und die Verherrlichung Gottes“. Der Dom stehe für das persönliche Gebet, für Gottesdienste ebenso zur Verfügung wie für Pilger, Gäste und Kunstinteressierte. Er danke allen, die die Entwicklungen rund um den Dom mit Aufmerksamkeit und Wohlwollen begleiten. Die Arbeiten am Dom seien geprägt von großer Demut vor den Erbauern und Künstlern, die viel Herzblut in den Bau gesteckt haben, erklärt Bauleiter Franz Kronberger. „Der Dom wird zurecht als Tirols Barockjuwel bezeichnet. Das Innere beeindruckt besonders durch die Scheingewölbe mit den bemerkenswert perspektivischen Fresken und Stuckaturen der Brüder Asam und der prachtvollen Ausstattung“, so Kronberger.
Auf das vertraute Glockengeläut muss man übrigens auch während der Bauarbeiten nicht verzichten.

Interessante Einblicke

Während der Restaurierungsarbeiten sind die Pforten des Doms immer wieder für Interessierte geöffnet, um ungewohnte Einblicke zu gewähren: 
Vom 13. bis 19. Mai kann der Aufbau des Gerüsts im Altarraum beobachtet werden
(jeweils von 10:30–18.30 Uhr; am 15. Mai ab
13 Uhr).
Von Ende Juni bis Mitte Oktober besteht die „Jahrhundertchance“, die Deckenfresken des Doms aus der Nähe zu betrachten.
Im Kirchenschiff selbst wird vom 13. bis 19. Mai eine Ausstellung des Fotojournalisten Gideon Mendel über den Klimawandel zu sehen sein.
Alle Schritte der Restaurierungsarbeiten können mitverfolgt werden auf der Homepage www.domsanierung.tirol

Autor:

TIROLER Sonntag Redaktion aus Tirol | TIROLER Sonntag

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