Schlusspunkt von Józef Niewiadomski
Sorge Dich nicht!

„Das gibt es doch nicht!“ Der Einsiedler traute kaum seinen Augen. Er schaute gerade einem Sperber zu. Dieser hat ein Stück Fleisch in kleinste Stücke gerissen, trug diese zum Nest und fütterte damit seine Kleinen. Doch dann? Dann sah der Vogel eine kleine Krähe. Verletzt lag diese unter dem Baum. So fütterte der Sperber auch die Krähe. „Wenn dies nicht ein Zeichen von Gott ist?“, dachte der fromme Einsiedler. „Die Botschaft ist mehr als eindeutig. Selbst die kleine verletzte Krähe hat Gott nicht vergessen. Er inspiriert den artfremden Vogel, dass sich dieser um das arme Geschöpf sorgt. Klar, was er mir dadurch sagen will. Sorge dich nicht um dein Leben und um deine Nahrung. Ich werde für dich sorgen.“
Gedacht, getan. Der Einsiedler setze sich unter einen Baum und wartete. Versunken im Gebet, erwartete er die Nahrung von Gott. Nach drei Tagen war er so schwach, dass er nicht einmal seine Hand heben konnte. So schlief er ein. Und da erschein ihm ein Engel. Er schaute den frommen Einsiedler an, schüttelte den Kopf und sagte: „Selbstverständlich war das ein göttliches Zeichen für dich. Doch nur dafür, dass du endlich lernst, den Sperber nachzuahmen!“
Eine klassische Kurzgeschichte ganz im Stil von Papst Franziskus. Denken wir auch an unsere Mitmenschen, nicht nur an uns selbst!

Autor:

TIROLER Sonntag Redaktion aus Tirol | TIROLER Sonntag

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