Kommentar
Herzwärts leben

„Gott will nicht unsere Grübeleien, er will unser Herz“: Dieser Satz des Theologen Ladislaus Boros begleitet mich seit vielen Jahren.

Er ist mir so wichtig, dass ich manchmal denke , er ist mein „zweites Credo“. Denn er hilft mir glauben, dass Gott uns so geträumt hat, dass wir nicht rein aus dem Kopf leben und Regeln einhalten. Nein, ich glaube, er hat uns als lebendige Menschen geträumt, die aus dem Herzen leben. Die sich selbst spüren, sensibel wahrnehmen, was ihnen und anderen guttut. Deren Herz auflebt, wenn sie Sinn spüren und Verbindung zum Nächsten.
Letztens fragte mich eine kirchenkritische Bekannte: „Der Buddhismus hat die Achtsamkeit. Was hat das Christentum eigentlich zu bieten?“ Die für mich stimmigste Antwort ist: „Das Christentum hat Herz.“ Weil wir an einen Gott glauben, der ein Herz hat. Ein richtiges,
echtes, pulsierendes Herz aus Fleisch und Blut – in Jesus Christus. Wir glauben an einen Gott, der ein Herz hat – vielleicht besser – an einen Gott, der Herz ist.
Wenn wir das eigene Herz spüren, uns lebendig fühlen, das Gefühl haben: Hier kann ich ganz ich selbst sein, dann sind wir auch Gott ganz nah.

Autor:

Lydia Kaltenhauser aus Tirol | TIROLER Sonntag

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