Schlusspunkt von Józef Niewiadomski
Ein vergessenes Vorbild
„Lass mich bitte noch einen retten!“ Dieses „Stoßgebet“ wiederholte der Soldat immer und immer wieder. Mitten auf dem Schlachtfeld, auf dem unzählige Tote und Verletzte lagen, vom Sperrfeuer mehr bedroht denn geschützt, konnte der einsame Retter in einer einzigen Nacht 75 Verwundete einsammeln und sie eine steile Felswand hinunter abseilen. Der seinen Glauben ernstnehmende Sieben-Tage-Adventist Desmond Doss meldete sich im Zweiten Weltkrieg zur US-Armee, obwohl er sich weigerte, die Waffe auch nur zu berühren. „Ich möchte Menschen retten, nicht töten“, lautete die Begründung seiner für die damalige Zeit abwegig erscheinenden Entscheidung, als Pazifist auf den Schlachtfeldern zu dienen. Anfänglich verspottet, erwarb er sich durch seine gelebte Hingabe große Anerkennung. Mehrmals verwundet, weigerte er sich, Sanitätsdienste allzu sehr zu beanspruchen, um diese für andere nicht zu blockieren. Für sein Engagement wurde er mit der höchsten militärischen Auszeichnung „Medal of Honor“ geehrt. Obwohl er den radikalen Gewaltverzicht praktizierte!
Zum 75. Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkriegs sei an diesen (hier zu Lande höchstens durch den Oscar-prämierten Film von Mel Gibson „Hacksaw Ridge - Die Entscheidung“ bekannten) modernen Heiligen erinnert. Stellvertretend für viele andere Helden!
Autor:TIROLER Sonntag Redaktion aus Tirol | TIROLER Sonntag |
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