Schlusspunkt von Józef Niewiadomski
Christi Himmelfahrt

Eine alte Legende weiß zu berichten, dass der liebe Herrgott nach der Erschaffung der Welt sich die Zeit für eine Audienz nahm. Er lud alle Tiere ein und fragte sie nach ihren Wünschen. Er fragte nicht nur, sondern erfüllte auch die Wünsche. Kaum hatten die Menschen die Sache mitbekommen, schon kamen die ersten Klagen. „Wie konnte er so etwas machen, ohne sich unsere Meinung anzuhören?“ Man beklagte die fehlende Transparenz und die totalitären Züge, die der Schöpfer bei seiner Weltregierung an den Tag legt. Und so beschloss man, eine Delegation in den Himmel zu entsenden. Damit der Himmel auch die Stimme der Opposition mitbekommt. Die Abgesandten wussten dem lieben Herrgott nichts anderes zu berichten, als dass das gesamte Menschengeschlecht mit der Ordnung der Welt unzufrieden sei. Zu ihrer Verblüffung entgegnete der Schöpfer: „So soll es auch sein. Eure Heimat ist doch nicht die Erde, sondern der Himmel!” Man sagt, dass ab dieser Zeit der Blick der Tiere auf die Erde gerichtet blieb, während der Mensch aufrecht gehend, seinen Blick zum Himmel richtet.
In einer Zeit, in der wiederum viel Gift versprüht und Unzufriedenheit angestachelt wird, feiern wir Christi Himmelfahrt und vergewissern uns unserer Hoffnung. Diese macht uns doch freier im Umgang mit unserem Alltag!

Autor:

TIROLER Sonntag Redaktion aus Tirol | TIROLER Sonntag

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