Im Dekanat Sillian arbeiten viele Engagierte am Pastoralplan
Sillian: Jedem Haushalt einen Adventkranz
"Was würde Jesus in unserer Zeit tun? Wie können wir als Kirche unter veränderten gesellschaftspolitischen Bedingungen einen guten Weg in die Zukunft gehen?“ Mit diesen Ausgangsfragen begann vor sechs Jahren die Arbeit am Pastoralplan für das zwölf Pfarren und drei Seelsorgeräume umfassende Dekanat Sillian.
Bis vor die Haustür. Sechs Jahre später sind in allen Pfarren des Dekanats freiwillige Helfer/innen unterwegs und beschenken jedenHaushalt mit einem Mini-Adventkranz, ergänzt durch Impulse für die vier Adventsonntage und einem Untersetzer mit Logo und Website des Pastoralplans. Nur ein Beispiel für eine Aktion, die aus dem Prozess erwachsen ist. Zu Weihnachten folgt eine weitere. „Uns war wichtig, den Menschen etwas in die Hand zu geben und ihnen zu zeigen: Kirche ist mehr als Kirchenbeitrag zahlen, aber auch mehr als Taufe, Hochzeit und Begräbnis. Der Glaube gibt Halt und Kraft in schwierigen Zeiten, er macht dankbar“, so Dekanatsreferentin Maria Schett, die seit März im Dekanat tätig ist und die Umsetzung des Pastoralplans tatkräftig mitgestaltet.
Ideenvielfalt. Aus dem umfangreichen Pastoralplan hat die Steuerungsgruppe fünf Schwerpunkte für die nächste Zeit gewählt: Kleine christliche Gemeinschaften, Trauerpastoral, junge Familien, Jugend und neue Formen von Verantwortung. In jedem dieser Bereiche gibt es viel zu tun – aber auch genauso viele Ideen, wie man den anstehenden Herausforderungen begegnen kann. Beispielsweise ein Sonntagabendgottesdienst für junge Familien, geplant in dem Wissen, dass der Sonntagvormittag nicht immer die ideale Zeit für einen Gottesdienstbesuch ist. Zwar hat Corona diesen Plänen vorerst einen Strich durch die Rechnung gemacht, das Dekanat ist aber auch in Sachen Livestreams sehr aktiv.
Kirche der Zukunft. Statt der bisherigen „Komm-her-Kirche“ sei heute eine „Geh-hin-Kirche“ gefragt, so Dekan Anno Schulte-Herbrüggen. „Kirche, die aufbricht, die sich auf den Weg macht, die die Brücke zu Menschen schlägt und zu ihnen hingeht.“ Der Dekan steht für eine Kirche, die in herausfordernden Zeiten „auf Menschen zugeht und ihnen gerade dann besonders nahe ist.“ Beispiele dafür gibt es viele, eines ist die Trauerpastoral, „ein zentraler christlicher Wert“, so Schett. Im Dekanat gibt es die ersten frisch ausgebildeten Begräbnisleiter/innen. Der Gedanke, dass nicht immer der „eigene“ Pfarrer, sondern ein ausgebildeter Laie ein Begräbnis übernehmen könnte, ist für viele noch ungewohnt, so Schett. Dennoch sei die Stimmung positiv. Ziel sei auch, Menschen dafür zu begeistern, für die Herzstücke des Pfarrlebens (Soziales, Gemeinschaft, Liturgie, Bildung und Jugend) für fünf Jahre Verantwortung zu übernehmen. „Man spürt, dass die Menschen mehr aufeinander schauen, zusammenwachsen, sich fragen: Wie kommen wir zamm?“, so Schett. Im Fokus stehen einerseits verfügbare Ressourcen, die geteilt werden müssen und andererseits Nöte, die nach einer Antwort verlangen. „Wenn das Miteinander im Mittelpunkt steht, sind wir auf jeden Fall auf einem guten Weg“, ist sich Maria Schett sicher.
Pastoralplan Sillian:
„Begeistern – Gestalten – Bewahren“: dafür steht der Pastoralplan des Dekanats Sillian. Er ist ein Leitfaden für die Entwicklungsmöglichkeiten der Pfarren des Dekanats Sillian inmitten der Veränderungen von Kirche und Gesellschaft. Er soll Hoffnung und Zuversicht für einen guten Weg in die Zukunft geben und zeigen, dass sich Einsatz und das Engagement für die Menschen in den Pfarren lohnen. Mehr Informationen unter www.pastoralplan.at
Autor:Lydia Kaltenhauser aus Tirol | TIROLER Sonntag |
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