Lehrlinge gestalteten Volksaltar der Landhauskapelle.
Etwas für die Ewigkeit

In der Lehrwerkstätte wurde die aufwändige Lackierung aufgetragen. | Foto: TFBS Holzbau Absam
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Jakob Prankl ist Lehrling und Schüler an der Fachberufsschule für Holztechnik in Absam. Er hat mitgearbeitet am neuen Volksaltar für die Georgskapelle im Tiroler Landhaus. Am Tag der Altarweihe hat ihn Bischof Hermann in der Spitalskirche Innsbruck gefirmt.

Bei seinem regulären Firmtermin hat er sich von der Kirche entfernt, erzählt Jakob Prankl. Der Berufsschüler aus Bayern, der im Unterland als Tischlereilehrling arbeitet, absolviert die Berufsschule für Holztechnik in Absam. „Ich bin in verschiedenen Vereinen tätig und bin dadurch auch wieder häufiger in die Kirche gekommen“, erzählt er. Früher habe er auch schon über einen Austritt nachgedacht. „Das kommt jetzt nicht mehr in Frage.“ Die gemeinsame Arbeit am neuen Volksaltar habe ihn nachdenken lassen über seine Beziehung zur Kirche. „Jetzt bin ich sehr dankbar, dass mir Bischof Hermann in Anwesenheit meiner Klasse die Firmung gespendet hat“, erzählt der Lehrling. Sein Pate ist Klassenkamerad Daniel Putzenbacher. Auch für ihn war die Arbeit am Altar etwas Besonderes: „Ich hätte nicht gedacht, dass wir nicht nur einen Altar fertigen, sondern dass ich auch Firmpate meines Klassenkameraden werde“. Unter Anleitung von Fachlehrer Martin Lettenbichler haben zwölf Lehrlinge am Altar aus massiver Eiche gearbeitet. Die Pläne dafür stammen vom Innsbrucker Theologen und Architekten Markus Illmer, der bereits für die Generalsanierung im Jahr 2007 verantwortlich zeichnete.

Ganz in Weiß.

Der neue Volksaltar ist ganz in Weiß gehalten und weist eine Besonderheit auf, erklärt Fachlehrer Lettenbichler: „Die Installation beruht auf einem Stecksystem, das einen Auf- und Abbau ohne Verwendung von Werkzeug erlaubt“. Eine Herausforderung war die aufwändige Lackierung mit einem matten weißen Lack. Begleitet wurde das Tischlereiprojekt von Religionslehrer Andreas Liebl. „Ich habe versucht, den Lehrlingen zu vermitteln, dass es kein gewöhnliches Möbelstück ist, an dem sie da arbeiten“. Das haben die Schüler auch gespürt, für sie war es nicht alltäglich, etwas für die Kirche zu machen. „Das ist ein besonderes Stück, etwas Beständiges, für die Ewigkeit“, hat ein Lehrling gemeint. Die Georgskapelle im Hof des Tiroler Landhauses wurde von 1728 bis 1731 im barocken Stil errichtet und zählt zu den schönsten Baudenkmälern des Hochbarock in Tirol. «

Autor:

Walter Hölbling aus Tirol | TIROLER Sonntag

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