Die eindrucksvolle Geschichte des Canisianums
Weltkirche in Innsbruck
Zum 500. Geburtstag seines Namen gebenden Heiligen Petrus Canisius hat das Canisianum eine Festschrift veröffentlicht: „Von Canisius zum Canisianum“.
„Ein Herz und eine Seele“ – unter diesem Motto sind weltweit hunderte ehemals an der Theologischen Fakultät Innsbruck Studierende miteinander verbunden. Sie alle eint, dass sie sich im Collegium Canisianum auf die Priesterweihe vorbereitet oder dort ein Theologie- oder Philosophiestudium absolviert haben. Aktuell leben rund 40 Priester im Canisianum, die nach dem Erwerb der nötigen Deutschkenntnisse ein Doktoratsstudium an der Universität Innsbruck ablegen. Diese kommen vorwiegend aus Osteuropa, Asien und Afrika.
Werk der Jesuiten.
Aktueller Leiter des Canisianums ist P. Andreas Schermann. Nach Studien der Wirtschaftswissenschaften und Theologie sowie beruflichen Stationen in Wien, Linz und Rom leitet er nunmehr seit vier Jahren gemeinsam mit P. Josef Thorer (Spiritual) und P. Edmund Runggaldier (Studienpräfekt) das Haus. Eine herausfordernde Aufgabe, zumal dem Leitungsteam samt Sekretariat unter anderem die Pflege der Hausgemeinschaft, die Organisation und Finanzierung des Studienaufenthaltes anvertraut sind. „Die Studierenden kommen sehr oft aus Diözesen, die selbst nicht über ausreichende Mittel verfügen, um Stipendien zu finanzieren“, so P. Schermann.
Reiche Geschichte.
Das aktuelle Canisius-Jahr nahm Rektor Schermann zum Anlass für eine Dokumentation von Spiritualität und Geschichte. Und darin ist das seit 1858 bestehende Haus tatsächlich stark. Das zeigt schon ein Blick auf die Liste der zwölf Seligen aus den Reihen der „Alt-Canisianer“ – unter ihnen Clemens August von Galen, der als „Löwe von Münster“ und Widerstandskämpfer gegen die NS-Diktatur in die Geschichte einging. Aktuell sind 18 Priester als Bischöfe tätig, viele weitere in Leitungsfunktionen von Diözesen oder an Ausbidlungsstätten.
Insgesamt haben seit 1858 tausende Konviktoren aus aller Welt – allein bis 1900 waren es mehr als 5.500 – im Canisianum Theologie studiert bzw. sich auf die Priesterweihe vorbereitet. Sie kamen aus Japan, Albanien, Lettland, Litauen, Frankreich, Polen, China Indien, Afrika, Amerika und viele auch aus Österreich – vor allem aus verschiedenen Ordensgemeinschaften.
Reiche ignatianische Spiritualität.
„Auf Basis der gemeinsamen Berufung in die Nachfolge Christi wird der besondere Reichtum der unterschiedlichen Kulturen, Sprachen, Riten und kirchlichen Traditionen als verbindendes Geschenk der universalen Kirche erfahren. Dadurch bildet sich ein wacheres Verständnis für die Bedürfnisse und Nöte der anderen Teilkirchen,“ heißt es im Leitbild des Canisianums. Ergänzt wird es durch eine Ordnung, die für eine lebendige Kultur des Gemeinschaftslebens sorgen soll (Liturgie, geistlicher Austausch, Einkehrtage usw.). Miteinander verbunden bleiben Canisianer und Alt-Canisianer auch durch die Zeitschrift „Korrespondenzblatt“, das zwei Mal jährlich von einem vierköpfigen Redaktionsteam herausgegeben wird. Es enthält Neuigkeiten und Beiträge, die das Leben der Canisianer und ihr wissenschaftliches Arbeiten zeigen.
Autor:TIROLER Sonntag Redaktion aus Tirol | TIROLER Sonntag |
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