Glettler feiert Sommerpatrozinium in Ischgl
Einander stützen und ermutigen
Zum Fest Mariae Heimsuchung feierte Bischof Hermann Glettler am 2. Juli in der Pfarrkirche in Ischgl gemeinsam mit Pfarrer P. Bernhard Speringer und Vikar Michael Stieber einen Festgottesdienst. In seiner Predigt unterstrich Bischof Glettler die Bedeutung einer respektvollen und freudigen Begegnung für alle menschlichen Beziehungen. „Begegnung und Beziehung machen unser Leben aus", so Hermann Glettler. Immer wieder sei es „Gottes nicht-lärmende, zärtliche Gegenwart, die uns überrascht und im Tiefsten beschenkt“, so der Bischof.
Langer Atem.
Nach der Akutphase der Krise stehe vieles auf dem Spiel, sagte Glettler. „Wir können uns in eine Hektik stürzen und auf Teufel komm raus das überhöhte Tempo der Vor-Corona-Zeit wiederaufnehmen. Wir können aber auch resignierend, der Verzweiflung nahe alles hinschmeißen – gekränkt und enttäuscht auf der medial angefeuerten Suche nach Schuldigen.“ Der Glaube biete eine Alternative, so der Bischof: „Glaube beginnt mit der Ruhe. Glaube befreit vom Zwang, alles sofort machen, klären und lösen zu müssen. Er macht unser Herz weit für einen neuen Geist. Ja, wir werden einen langen Atem brauchen, weil die Post-Corona-Phase uns alle, besonders jene, die wirtschaftlich und sozial hart getroffen sind, vor große Herausforderungen stellt. Wir werden einander stützen und ermutigen müssen."
Kraft zum Aufstehen.
„Wir leben von den vielfältigen Begegnungen unter uns. In allem Menschlichen lässt sich Gott finden – auch im Versagen und in der Krise. Seine Gegenwart gibt die Kraft zum Aufstehen, zur Begegnung mit allen, die unsere Nächsten sind, zum nachdenklichen Verweilen und neuerlichem Weitergehen“, so Glettler. Im Anschluss an den Gottesdienst stellte der Bischof das Pfingst-Hirtenwort der österreichischen Bischöfe vor. Darin liefern die Bischöfe Orientierungspunkte für einen guten Weg aus der Corona-Krise.
Autor:Walter Hölbling aus Tirol | TIROLER Sonntag |
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