13. Sonntag: GR Robert Dublanski
Wenn du willst, folge mir!
Als ein Vater seinem Sohn einen Rat gab, sagte er: „Denke daran, Glück begleitet einen Menschen nicht automatisch, sondern jeder muss sich dieses Glück selbst erarbeiten.“
Als Kinder träumen wir davon, wer wir sein wollen und was wir im Leben vorhaben. Buben wollen oft Feuerwehrmann oder Fußballspieler sein. Dann wachsen wir heran, wir sind Feuerwehrleute und Fußballer, wir erreichen unsere Träume, aber in Wirklichkeit wollen wir immer noch jemand anderer sein, und wir müssen uns damit für den Rest unseres Lebens quälen.
Das menschliche Leben besteht aus Suchen und ständigen Entscheidungen. Dies gilt sowohl für das Privatleben als auch für das Berufsleben.
Eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben ist die Wahl des Glaubens. Er ist so wichtig, weil er jeden Lebensbereich des Menschen berührt. Es geht nicht nur darum, ob ich in die Kirche gehe oder bete, sondern es geht um ein ganzes System von Werten, nach denen ich mich richten werde. Das wird mich persönlich ebenso betreffen wie den Bereich der Familie und der Gesellschaft.
Wie das Evangelium uns vermittelt, ist die Nachfolge Jesu deshalb nicht einfach, weil sie eine radikale Entscheidung erfordert. Manchmal möchten wir Jesus fragen, ob er wirklich so viel von uns erwartet und wir fast alles aufgeben müssen, um ihm zu folgen? Das sind oft schwierige Argumente und Entscheidungen, die für uns nicht nachvollziehbar sind.
Der Weg zum Glück führt nicht nur geradeaus
Auf der Suche nach einem Verständnis für Jesus und seine Forderungen entdecken wir, dass Jesus nicht sich selbst glücklich machen will, sondern uns. Das Leben eines Christen bedeutet nicht, Jesus zu gefallen und seine Erwartungen zu erfüllen. Wenn Jesus in die Welt kommt, möchte er uns den Weg zur Erlösung und damit zum ewigen Glück zeigen. Dieser Weg beginnt schon hier im irdischen Leben. Unsere Bemühungen sollten in zwei Richtungen gehen: vertikal und horizontal, wie es das Kreuz symbolisiert. Der vertikale Weg soll uns zu Gott führen. Der Weg in die horizontale Richtung muss auf das Gemeinwohl und das Glück jedes einzelnen Menschen gerichtet sein.
Jesus möchte uns die Einstellung lehren, verantwortungsbewusst Entscheidungen zu treffen und seiner Berufung treu zu sein. Man kann unmöglich ein Christ auf Probe sein, genauso wenig wie man auf Probe die Priesterweihe empfangen, im Orden oder in der Ehe leben kann. Wir werden ständig viele Gründe finden, um etwas anderes zu versuchen. Unser Meister möchte uns lehren, das große Geschenk des Lebens zu schätzen, das wir kein zweites Mal empfangen werden. Wenn wir ständig zurückblicken und alles in Frage stellen, kommen wir bald vom Weg zu Gott und zu den Menschen ab.
Wenn wir nicht mutig und entschlossen zu unseren Entscheidungen stehen und Verantwortung dafür übernehmen, werden wir nicht glücklich sein. Im Gegenteil, wir werden uns stets daran stoßen, dass es anders sein könnte, was, ehrlich gesagt, nicht besser ist. Deshalb warnt uns Jesus: „Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes.“ Das ist keine Warnung vor Bestrafung, sondern vor der Unfähigkeit, Glück anzunehmen. In dieser Situation lässt uns unser Herr nicht allein. Diese Fähigkeit können wir erwerben, indem wir den Weg des Lebens mit Jesus gehen. Daher diese ständige Einladung Jesu an jeden Menschen: „Folge mir nach!“ Der Klarheit halber muss betont werden, dass dies eine Einladung an jeden Menschen ist, nicht nur an Geistliche und Ordensleute. Jeder kann auf seinem Lebensweg Jesus begegnen, er wartet auf dich, er überlässt die Entscheidung dir.
Noch einmal: „Glück begleitet einen Menschen nicht automatisch, sondern jeder muss sich dieses Glück selbst erarbeiten.“ Wenn du dich für Jesus entscheidest, dann suche keine Ausreden und keine wichtigeren Dinge. Folge ihm einfach!
Autor:Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.