27. Sonntag: Bischof ,,Don" Alfredo Schäffler
Geht und ladet ein

Bischof Don Alfredo Schäffler auf Bootsfahrt in Brasilien. | Foto: zVg
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Mit dem Aufruf „Geht und ladet ein“ aus dem Gleichnis vom Hochzeitsmahl (Mt 22,1-14) ruft Papst Franziskus zum Weltmissions-Sonntag in diesem Jahr auf: „Mission ist ein unermüdliches Hinausgehen zu allen Menschen. Gott, der Herr, geht stets hinaus zu jedem Menschen, um ihn trotz Gleichgültigkeit oder Ablehnung in die Glückseligkeit seines Reiches zu rufen.“ So wie der gute Hirt zu den verlorenen Schafen geht. „Deshalb wird die Kirche weiterhin über alle Grenzen gehen, ohne müde zu werden oder den Mut zu verlieren, um die vom Herrn empfangene Sendung treu zu erfüllen.“

Wir können uns nur als Kirche Christi bezeichnen, wenn wir eine missionarische Kirche sind. Die Apostel zogen hinaus in die damals bekannte Welt, um dem Auftrag des Herrn zu folgen. In den zweitausend Jahren machten sich immer wieder Christen auf, um die Frohe Botschaft allen Menschen zu verkünden. In unserer Christusnachfolge sind wir berufen, das Evangelium in jedem Umfeld zu bezeugen und mitzuwirken an der universalen Sendung. An den „Kreuzungen der Straßen“ der heutigen Welt muss die Frohe Botschaft verkündet werden.

Ich selbst war hier in Ortschaften, in denen über ein halbes Jahrhundert kein Priester mehr war. Aber das Licht des Glaubens wurde durch Menschen mit missionarischem Geist von einer Generation zur anderen weitergegeben, sei es durch Heiligenverehrung und dem bescheidenen Katechismus, welche die Mütter oder Großeltern übermittelten. Mit Freude und Begeisterung fahre ich jedes Wochenende in Dörfer und Orte, um mit den Menschen den Glauben zu feiern und das Evangelium zu verkünden.

Wenn man sich ans Christsein gewöhnt hat, können wir leicht verstauben. Alles, was verstaubt ist, stellt man auf die Seite, verliert die Anziehungskraft. Die Nachfolge Christi ist immer etwas Neues, etwas Faszinierendes und Begeisterndes und verdient es immer, sein Leben einzusetzen. Diese Nachfolge bezeugen wir durch die Liebe zu Gott und dem Nächsten. Liebe wird nie alt und verrostet nie. Liebe ist immer dynamisch und immer eine Bewegung in Richtung zum Nächsten.

Die missionarische Kirche kann auch in den eigenen vier Wänden beginnen. Die Zahl der virtuellen Freunde nimmt zu, und die realen Freunde werden vergessen, weil man keine Zeit für sie hat. Man redet von so vielen Dingen, aber reden wir auch von Jesus Christus, seinem Kommen in Betlehem, seinem Wirken, seinen Wundern, seinem Leiden und seiner Auferstehung? Der missionarische Auftrag, hinauszugehen und die frohe Botschaft zu verkünden, gilt für alle, die getauft sind. Das Wort Gottes ist nie reserviert für wenige Gruppen.

Liebe ist immer eine Bewegung in Richtung zum Nächsten.

Papst Franziskus sagt: „Die Einladung des Königs geht an alle. Das ist das Herz der Mission: dieses ‚alle‘. Ohne jemanden auszuschließen. Alle.“ Weiter sagt uns der Heilige Vater: „Auch heute, in einer von Spaltungen und Konflikten zerrissenen Welt, ist das Evangelium Christi die sanfte und kraftvolle Stimme, die die Menschen dazu aufruft, einander zu begegnen und sich an der Harmonie zwischen den Unterschieden zu erfreuen. Die missionarischen Jünger tragen in ihrem Herzen stets die Sorge um alle Menschen, unabhängig von ihrer sozialen oder auch moralischen Situation. Die Ausgegrenzten der Gesellschaft sind die besonderen Gäste beim Hochzeitsmahl des Königs.“ Die Kunst des Zusammenlebens in der Verschiedenheit hat auch mit dem missionarischen Einsatz zu tun. Die Urkirche ist gewachsen durch das Zeugnis aller, die getauft wurden (Apg 2,42). Trotz der Verfolgungen, welcher die ersten Christen ausgesetzt waren, hat ihr Beispiel immer mehr Menschen angezogen. So sagt uns Papst Benedikt: Die Kirche darf nicht durch Proselytismus wachsen, sondern durch das lebendige Beispiel der Christusnachfolge. Als Kirche können wir nie den missionarischen Auftrag verschweigen. Der Aufruf „Geht und ladet alle ein!“ ist und wird immer aktuell sein.

Anm. der Red.: Im Monat Oktober schreiben Missionare aus unserer Diözese jeweils das Wort zum Sonntag.

Bischof Don Alfredo Schäffler auf Bootsfahrt in Brasilien. | Foto: zVg
Bischof Schäffler in Brasilien unterwegs | Foto: zVg
Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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