"Heute Pfarrer sein"
Priesterfortbildungswoche in St. Pölten

Priesterfortbildungswoche mit Bischof Alois Schwarz und Weihbischof Anton Leichtfried. | Foto: Wolfgang Zarl
  • Priesterfortbildungswoche mit Bischof Alois Schwarz und Weihbischof Anton Leichtfried.
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Mit der diesjährigen Priesterfortbildungswoche (19. bis 23. September) begann im St. Pöltner Bildungshaus St. Hippolyt ein neuer Zyk­lus, der sich mit dem Thema „Heute Pfarrer sein – der priesterliche Dienst in der pastoralen Situation unserer Diözese“ beschäftigt. Unter der Leitung von Weihbischof Anton Leichtfried, zuständig für Priesterfortbildung, wurden hochkarätige Referenten geladen: der Innsbrucker Pastoraltheologe Christian Bauer, die Wiener Professorin für Theologie der Spiritualität, Marianne Schlosser und der Münchner Priesterseelsorger Helmut Bauer. Außerdem standen Gottesdienste, Work­shops und ein Ausflug mit Bischof Alois Schwarz und Weihbischof Leichtfried am Programm.

Wie geht es weiter?

Zuerst ging man aber der Frage nach, wie es mit Kirche und Gesellschaft weitergeht. Um auch einen „Außenblick“ wahrzunehmen, wurden der NÖ Bauernbund-Direktor Paul Nemecek und Reinhard Polsterer, Geschäftsführer der NÖ Landjugend, geladen. Weihbischof Leichtfried war dieser Blick wichtig, weil die Diözese St. Pölten stark ländlich geprägt sei.

Die Bauernvertreter sagten, es gebe weiter eine Sehnsucht nach Spiritualität sowie nach Gemeinschaft. Früher sei der Ort der Kirchenplatz gewesen, heute habe sich das verschoben. Man müsse für Spiritualität und Mitbestimmung Rahmen schaffen, so Nemecek und Polsterer. Den Menschen sei weiters Regionalität wichtig, das könne die Kirche bieten. Auch punc­to Nachhaltigkeit sei die Institution Kirche, die fast 2000 Jahre alt ist, ein interessantes Vorbild. Dennoch sei klar, dass sich die Gesellschaft rasch ändere. Das Zugehen auf die Menschen sei immens wichtig, „denn von alleine kommt dir keiner“. Polsterer stellte das Modell der Landjugend näher vor, die seit Jahren ständig wachse und über 20.000 Mitglieder in NÖ hat.

In einer funktionierenden Organisation brauche man Sinn, Sache und Beziehung. Bei der Landjugend werde versucht, die jungen Leute abzuholen, wo sie sind. Sie werden in Brauchtum und anderen Gebieten geschult und gefördert. Wichtig sei es, gemeinsam über den Sinn von Organisationen oder Projekten zu diskutieren. Weiters müssen Begegnungen ermöglicht werden und Grundlagen geschaffen werden, damit Jugendliche das Engagement leben können.

Was macht die Landjugend auf der Sachebene konkret: z. B. Redewettbewerb oder Projektmarathon (siehe Jugendseite S. 20). Man hat sich überlegt, wo es Stärken gibt und die liegen etwa in der Beherrschung des Handwerks. Die Veranstaltungen und Projekte würden professionell geplant und medial begleitet. Die Landjugend betont die Bedeutung von Beziehung etwa beim Projektmarathon. Bedeutend sei hier die Wertschätzung für Handwerker. Dabei stelle sich immer die Frage: Wie kann man das unterstützen? Wofür wollen wir relevant sein?

1500 bei NÖ-Bauernbundwallfahrt

Dass die Jugend auch für religiöse Anlässe zu mobisieren sei, habe die NÖ Bauernbundwallfahrt am 17. und 18. September nach Mariazell gezeigt, an der u. a. auch hunderte Jugendliche teilnahmen. Höhepunkt dieser 76. Gelöbnis-Wallfahrt war der Festgottesdienst in der Basilika Mariazell. Zur zweitägigen Veranstaltung, die traditionell mit der Fußwallfahrt der Landjugend auf Routen von Niederösterreich nach Mariazell beginnt, kamen über 1.500 Bäuerinnen und Bauern und zahlreiche Ehrengäste in den Marienwallfahrtsort. Mit den Pilgern feierten der Melker Abt Georg Wilfinger und der Superior von Mariazell, P. Michael Staberl, die Messe. Die Wallfahreransprache hielt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Sie würdigte darin die gesellschaftliche Bedeutung von bäuerlichen Familienbetrieben.

Autor:

Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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