Ein neues (Papier-)Kleid für ,,Kirche bunt"

Foto: Leopold Schlager

Nach Jahrzehnten im herkömmlichen Mattglanz-Druck wird „Kirche bunt“ ab der kommenden Ausgabe 26/2023 auf einem qualitativ hochwertigen, im Recycling zu 100 Prozent wiederverwertbaren Papier in einem umweltschonenden Druckverfahren hergestellt. Dazu wurde ein Wechsel notwendig von der seit 2018 im NÖ Pressehaus in St. Pölten angesiedelten britischen Walstead-Druckerei zu Österreichs derzeit größter Zeitungsdruckerei, dem Druckzentrum der österreichisch-deutschen Mediaprint, in Wien Liesing.

Erster Druck in der Druckerei des katholischen Pressvereins

Die meisten Zeitungen sind eng mit ihren Druckereien und deren Entwicklung verbunden. So auch die St. Pöltner Kirchenzeitung „Kirche bunt“. Als sie am 6. Jänner 1946 erstmals erschien, musste in der damaligen sowjetischen Besatzungszone noch regelmäßig um ein entsprechendes Papierkontingent angesucht werden. Gedruckt wurde das anfänglich vier Seiten umfassende „Kirchenblatt“ in der Druckerei des katholischen Pressvereins in der St. Pöltner Linzer Straße. Der Betrieb war von den Nazis 1938 enteignet worden, nach Kriegsende aber wieder in kirchlicher Verfügung. Ganz zum Unterschied zu den 1938 ebenfalls enteigneten „Viertelszeitungen“, Wochenblättern, die unter der Lizenzinhaberin NEWAG (heute EVN) bis Mitte der Fünfzigerjahre, also bis zum Ende der Besatzungszeit, als Zeitungsgruppe geführt wurden. Zustande kam die Rückführung übrigens durch ein Arrangement zwischen dem damaligen St. Pöltner Bischof-Koadjutor (und späteren Kardinal) Franz König und Bundeskanzler Julius Raab.

„Mit dem aktuellen Layout und dem nunmehrigen Umstieg auf eine neue, auch auf die diözesanen Umweltleitlinien bedachte Produktionsweise ist ,Kirche bunt‘ für die Zukun gerüstet."

Prälat Franz Willinger, Gründer und Herausgeber der Kirchenzeitung und ab Mitte der 1950er-Jahre auch Obmann des Pressvereins, forcierte die inhaltliche und optische Gestaltung des Blattes und so wurde dieses ab Pfingsten 1961 als eine der graphisch anspruchsvollsten kirchlichen Zeitungen des deutschen Sprachraums in technisch beeindruckender Qualität auf einer hochmodernen „Tiefdruck“-Rotation hergestellt. 1970 verschmolzen die drei „Pressvereins-GmbHs“ – Druckerei, Zeitungen (dann schon NÖN) und Universum-Buchverlag – zum NÖ Pressehaus.

Dessen Übersiedelung 1976 in die Gutenbergstraße am Stadtrand von St. Pölten schloss sich auch „Kirche bunt“ an. Deren letzte große technische „Überfahrt“ war der Umstieg auf den Rollenoffsetdruck, der erstmals in der Ausgabe 41/1984 zur Anwendung kam. Chefredakteurin Sonja Planitzer: „ „Mit
dem aktuellen Layout und dem nunmehrigen Umstieg auf eine neue, auch auf die diözesanen Umweltleitlinien bedachte Produktionsweise ist ,Kirche bunt‘ für die Zukunft gerüstet. Wir gehen davon aus, dass der Übergang ohne Pannen und ohne Verzögerungen zur Freude unserer Leserinnen und Leser wie auch unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelingt."

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ