Vier verstorbene Salesianer-Patres in Amstetten
Würdevoller Abschied

Pfarrer P. Hans Schwarzl mit Bildern seiner verstorbenen Mitbrüder. | Foto: Wolfgang Zarl
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Viele Amstettner sagten: „Heuer hat der Karfreitag für unsere Pfarre Herz Jesu sehr lange gedauert.“ Es sei einzigartig traurig, dass gleich vier Salesianerpriester innerhalb kurzer Zeit starben – „Kirche bunt“ berichtete. Pater Josef Parteder, Pater August Pauger, Pater Josef Pucher und Pater Roman Stadelmann wurden Opfer des Coronavirus. Alle galten als sehr beliebt und alle standen aufgrund ihres großen Einsatzes für die Jugend – über Jahrzehnte – in einem guten Ruf. Das zeigt sich an den vielen Reaktionen in den sozialen Medien, an der Vielzahl entzündeter Kerzen oder an der „Mutmacher-Sonne“ der Ministranten, die damit den verbliebenen Salesianern aufbauende Worte mitteilten.

Die vier Nachfolger des heiligen Don Bosco wurden aufgrund der Begräbnisbestimmungen unter der Leitung von Provinzial P. Petrus Obermüller im engs­ten Kreis beerdigt (siehe Bild unten). In einer Online-Andacht wurde ihrer in würdevoller Weise gedacht: Amstettner erarbeiteten Beiträge, die zu einem rüh­renden Video zusammengeschnitten wurden. Hunderte Familien und Hausgemeinschaften verfolgten dies via YouTube (https://youtu.be/Fa2SprNwGVg) mit. Wenn es die Bedingungen erlauben, wird ein öffentliches Requiem gefeiert.

Zeichen der Hoffnung

Nach der Zeit der großen Trauer gibt es auch Zeichen der Hoffnung. Der Direktor der Amstettner Gemeinschaft, Pater Franz Kniewasser, wurde aus dem Krankenhaus geheilt entlassen.

Von den Salesianerpatres gehe keine Ansteckungsgefahr mehr aus, betont Ärztin Dr. Ester Steininger in einer Stellungnahme. Sie erklärt: „Die erkrankten bzw. positiv getesteten Mitbrüder wurden entsprechend den behördlichen Vorgaben erst nach Ablauf der infektiösen Phase und nach amtsärztlich bestätigter Genesung aus der Quarantäne entlassen. Es besteht daher keine Ansteckungsgefahr mehr!“ Die Salesianerpatres können bedenkenlos den derzeit von der Regierung erlaubten Aufgaben nachkommen. Auch die Pfarrräume wurden und werden desinfiziert. Dr. Steininger: „Nicht nur die abgelaufene Zeit, sondern auch die getroffenen Maßnahmen haben alle Krankheitserreger beseitigt.“

Dank vom Pfarrer

Pfarrer P. Hans Schwarzl, den die letzten Wochen sichtlich gezeichnet haben, sagt gegenüber „Kirche bunt“: „Ich möchte allen von Herzen danken, die durch ihr Gebet, ihre Anteilnahme, ihre Hilfsangebote und vieles mehr uns durch diese Zeit getragen und begleitet haben.“ Das Erleben und das Bewusstsein, dass so zahlreiche Freunde der Pfarre und des Salesianerordens mitgebetet und mitgefühlt haben, „hat mir Vertrauen und Kraft gegeben“. Jetzt könne man wieder nach vorne blicken und schrittweise die Mitfeier der Gottesdienste mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen ermöglichen. Er sagt: „Wir hoffen ja doch, dass wieder andere Zeiten kommen und wir dann umso mehr all das zu schätzen wissen, was uns vorher so selbstverständlich war.“

Autor:

Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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