Eingebunden in das Netzwerk Weltkirche
60 Jahre diözesane Fastenaktion

Karin Hintersteiner, Geschäftsführerin der diözesanen Fastenaktion, Fr. Deo Mngumi (Diözese Same) auf der Weltkugel auf seine Heimat Tansania zeigend, und Bischof Alois Schwarz beim 60-Jahr-Jubiläum. | Foto: Wolfgang Zarl
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  • Karin Hintersteiner, Geschäftsführerin der diözesanen Fastenaktion, Fr. Deo Mngumi (Diözese Same) auf der Weltkugel auf seine Heimat Tansania zeigend, und Bischof Alois Schwarz beim 60-Jahr-Jubiläum.
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Rund 33 Millionen Euro konnte die diözesane Fastenaktion für zahlreiche Hilfsprojekte in den Ländern des Südens bereits erzielen“, berichtete Fastenaktion-Geschäftsführerin Karin Hintersteiner beim 60-Jahr-Jubiläum, das mit einem Festgottesdienst im Dom und einem Festakt im Bildungshaus St. Hippolyt gefeiert wurde. Dazu kamen viele langjährige Weggefährten der Fastenaktion. Anfangs waren es Projekte in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Pastoral, die unterstützt wurden, in den letzten Jahren kam das Thema Umweltschutz als Schwerpunkt dazu, der die Lebensgrundlagen von vielen Menschen erhalten soll. Für Hintersteiner ist wichtig: „Die Fastenaktion ist eingebunden in das große Netzwerk der Weltkirche!“

Projektpartner per Videoschaltung

Es gab auch Videoschaltungen beim Festakt: Mexiko City-Missionar Martin Römer erzählte, wie viel Gutes für seine Emmaus- und Caritas-Einrichtungen bislang geschehen konnte; ein Priester aus Peru und Kinder aus Indien schickten ein herzhaftes „Dankeschön“ – auf Deutsch – nach Niederösterreich.

Bischof Alois Schwarz erinnerte: „Die Sorge um die Armen war Thema beim Zweiten Vatikanischen Konzil und den anschließenden Bischofssynoden. 1963 war Bischof Franz Zak aus der Diözese St. Pölten bei diesem Konzil dabei. Als er heim kam, wusste er, in seiner Diözese muss etwas für die Armen gemacht werden.“

Legendäre Fastenwürfel

So habe Zak 1963 die Fastenaktion diözesanweit in die Tat umgesetzt. Die Fastenwürfel riefen und rufen die ganze Fastenzeit hindurch dazu auf, für verschiedenste Hilfsprojekte weltweit zu sammeln. Unzählige Fastenopfer wurden seitdem bis heute gegeben. Diese Fastenwürfel gelten als legendär: Erst waren es Blechdosen, dann Plastikwürfel und heute sind es Würfel aus Karton. Diese finden sich in den Haushalten oft im Herrgottswinkel oder an anderen markanten Stellen.

170.000 Fastenwürfel werden jährlich über die Pfarren ausgeteilt, selbst in der Corona-Zeit ließ die Hilfe nicht nach. Pro Jahr werden rund 30 Projekte in Lateinamerika, Asien und Afrika unterstützt: für den Bau von Schulen, Krankenhäusern und Pfarrstationen oder für die Ausbildung von Katechistinnen und Katechisten.

Konkrete Beispiele

In Kenia werden Teenager-Mütter unterstützt. Schwangere Mädchen und junge Mütter bekommen ein Jahr lang monatlich Lebensmittelpakete und Hygieneprodukte wie z. B. Windeln. In diesem Jahr erlernen sie in Kursen Seifenherstellung und Handarbeiten; in Rumbek (Südsudan) werden Katechistinnen und Katechisten ausgebildet; im indischen Hyderabad gibt es Zuwendungen für ein Bildungsprogramm für Straßenkinder; in Peru wird ein Umweltprogramm der Comboni-Missionare mitfinanziert; in der Diözese St. Pölten bekommen der Familienfonds für Alleinerziehende und der Arbeitslosenfonds der Diözese finanzielle Mittel.

Projektpartner Frater Deo Mngumi aus dem Norden Tansanias sprach über die zehnjährige Zusammenarbeit mit der Fastenaktion: „Unser erstes Projekt war die Renovierung einer Klinik in der Diözese Same. Im Gesundheitsbereich haben wir einen Krankenwagen für die mobile Klinik erhalten, um auch die umliegenden Dörfer betreuen zu können. Diese mobile Klinik erreicht viele Regionen, wo staatliche Einrichtungen nicht hinkommen. Ein weiteres Projekt war eine saubere Trinkwasserversorgung für die Massai.“
Derzeitige Herausforderungen sind die Pflanzungen von Avocado- und Kaffeebäumen. Diese Setzlinge werden selber gezogen und gepflanzt. Fr. Deo Mngumi berichtete auch stolz darüber, dass bei der Geburt, Erstkommunion, Firmung und Eheschließung jeweils ein Bäumchen gepflanzt wird, das später als guter Schattenspender dient.

Spendenmöglichkeit

Eine große Bitte hat Karin Hintersteiner – nämlich, dass die Fastenwürfel am Ende der Fastenzeit wieder von den Pfarren eingesammelt werden. Spendenmöglichkeit: Fastenaktion, IBAN: AT90 3258 5000 0120 0666.

Autor:

Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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