Rund um "Georgi" üblich
Ausstecken: Landwirte vertrauen auf Gottes Hilfe

Landwirte Franz und Christl Hehenberger beim Ausstecken. | Foto: Wolfgang Zarl
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Zu „Georgi“, der am 24. April gefeiert wird und zu den 14 Nothelfern zählt, gingen Bauern früher auf die Felder und steckten Palmzweige, die am Palmsonntag gesegnet worden waren, in die Felder und Wiesen. Oft begleitete ein Kind oder Enkerl mit Weihwasser das Austecken. Mit diesem Brauch verband man die Bitte, dass die Feldfrucht gut gedeihen und dass Unwetter abgehalten werden möge.

Vielerorts machen das Landwirte auch heute noch. Alles, was geweiht wird, hat seine besondere Bedeutung und wird in gläubiger Haltung das ganze Jahr hindurch in die Bräuche eingebunden. Den geweihten Palmzweigen schrieb man immer eine besondere Kraft zu. Am Ostersonntag gehen zum Beispiel in Nöchling die Bauersleute Anton und Margarete Fischl in der Früh in den Stall und füttern alle Tiere mit geriebenen Palmzweigen, Korn und Weihwasser, wie das Ehepaar Fischl berichtet.

Zu „Floriani“ verbrannt

Zu „Georgi“ werden die Palmzweige auch in den Wohnungen und Stallungen verteilt und eben auf den Feldern in den Boden gesteckt. Die alten Zweige am Hof werden eingesammelt und am Floriani-Tag (4. Mai) im Ofen verbrannt, mit der Bitte, dass der Blitz nicht einschlagen möge. Der Mostviertler Heimatforscher Anton Distelberger (Bild rechts) hat diese Bräuche lange erforscht und zusammengetragen. Der 88-Jährige bedauert, dass solche Traditionen heute oftmals in Vergessenheit geraten. An manchen Orten und in so mancher Familie aber werden sie nach wie vor gepflegt und von von Generation zu Generation weitergetragen. Anton Distelberger ist aber überzeugt, dass diese jahrhundertealten Bräuche Segen und Schutz bringen.
So sehen es auch Christl und Franz Hehenberger aus Amstetten. Die beiden Landwirte setzen auf ihren Feldern und Wiesen am Georgitag die Palmzweige aus. Dass dieser Brauch vielen nicht mehr bekannt sei, führen sie auf die Hektik unserer Zeit zurück.

Das Brauchtum des Aussteckens von Palmzweigen hat sich aber nicht nur bei so manchem Landwirt erhalten. In vielen gläubigen Haushalten werden die geweihten Zweige ins Gemüsebeet oder in kleinere Äcker im Garten gesteckt. Priesterseminarist Thomas Schmid kennt das etwa von seinen Großeltern aus Waidhofen an der Ybbs. Für den Alumnen aus der Pfarre Ulmerfeld-Hausmening zeugt das vom Bewusstsein für die Schöpfung Gottes: „Ich denke, das ist auch ein Zeichen der Demut und es lehrt uns am Boden zu bleiben. Es ist ein Vertrauen in Gott: Wir bekommen von ihm die vielen Früchte und geben etwas zurück.“

Autor:

Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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