Leitartikel
Über nützliche Ziele der Evolution
Im Radio konnte ich kürzlich hören, wie zwei Sendungsteilnehmer einander in Argumenten überboten dass sexuelle Beziehungen außerhalb einer Ehe normal und ein „gepflegter Seitensprung“ gerade zu eine Wohltat sein können. Garniert war die Darbietung mit dem Tipp, dies doch dem Ehepartner tunlichst zu verschweigen um ihn bzw. sie nicht zu kränken! Den Gipfel der Begründungen stellte in meinen Augen die Behauptung dar, sexuelle Untreue läge gerade zu in der Natur des Menschen, die Evolution habe ihm dies vorgegeben und ungezählte Beispiele aus dem Tierreich würden das untermauern. An dieser Stelle beschloss ich, mein mir selbst gegebenes Versprechen zu brechen, nämlich mich als Kirchenmann im 21. Jahrhundert möglichst wenig bis gar nicht über die Dinge „unter dem Bauchnabel“ zu äußern. Ja, die Evolution! Sie hat es manchen Schimpansen und anderen Tierarten vorgegeben, Gewinn aus möglichst vielfältigen Geschlechtsakten zu ziehen. (Und den Fliegen gab sie Nutzen aus dem Verzehr von Sch...e – pardon!) Doch wie unverzichtbar für die kulturelle und intellektuelle Entwicklung der menschlichen Spezies war die Begünstigung der lang dauernden Monogamie durch die Evolution! Man denke bloß an die wirtschaftliche und emotionelle Förderung von Nachwuchs, der im familiären Umfeld abgesichert, weit über das oberflächlich sichtbare Erwachsenwerden hinaus seine Bildung und Entfaltung betreiben kann. Ich will die Schattenseiten der vielfältigen menschlichen Schwächen auf dem Gebiet der Sexualität nicht ausblenden. Doch gerade aus dem Blickwinkel der Natur und der Evolution heraus betrachtet lohnt es sich, das Ideal der stabilen Ehe und Familie hochzuhalten.
Autor:martinus Redaktion aus Burgenland | martinus |
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