Neue Sonderausstellung im Diözesanmuseum
Pannonische Geschichte(n)
Das Diözesanmuseum präsentiert anlässlich des Doppeljubiläums „60 Jahre Diözese Eisenstadt – 100 Jahre Land Burgenland“ eine große Schau.
Bernhard Weinhäusel, Leiter des Diözesanmuseums, und seine Frau, die Kunsthistorikerin Ildikó Weinhäusel-Farkas, arbeiten seit Jahren daran wertvolle Schriftstücke auszugraben und Kunstschätze zur Diözesangeschichte zusammenzutragen. Anlässlich des Doppeljubiläums kuratieren sie gemeinsam eine Ausstellung, die die Entstehungsgeschichten dokumentiert und erzählt, die Gegenwart reflektiert und Zukunftsperspektiven gibt.
1800 Quadratmeter. Gemeinsam mit dem Grafiker des Diözesanmuseums Martin Helge Hrasko und den Künstlern Heinz Ebner und Herwig Tollschein erfolgte auf mehreren Ebenen die künstlerische Gestaltung des Hauses. Zum ersten Mal wurde der erste Stock des Gebäudes, jener Teil, der zuvor die Klausur des Franziskanerklosters war, für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Gang im ersten Stockwerk bietet mit seinem Blick in das Kircheninnere ein einzigartiges Raumerlebnis. Insgesamt sind es 1800 Quadratmeter, die erstmalig im Zuge der Doppeljubiläumsausstellung bespielt werden. Bereits im Vorjahr wurde eine Zusammenfassung der Landes- und Diözesangeschichte in einem Projekt mit Dominik Orieschnig, Pressesprecher der Diözese, umgesetzt. Im Zuge dessen wurden Teppiche mit historischen Eckdaten gestaltet. „Das ist die Grundlage auf der wir uns im ganzen Haus ausbreiten“, so Weinhäusel. Die von Anna Mattes entwickelte grafische Handschrift wird für die Ausstellungstexte des Diözesanmuseums verwendet.
Historische Exponate und zeitgenössische Kunst. Artefakte der römischen Antike von Ausgrabungen im Burgenland bilden den Einstieg in die umfassende Ausstellung im zweiten Stock des Gebäudes. Punktuell und vielfältig werden die wichtigsten Momente der Entstehungsgeschichte des Landes sowie der Diözese aufgezeigt. Wertvolle Exponate wie kirchenpolitisch brisante Schriftstücke, Biedermeiersessel mit aufgeklebten Zeitdokumenten, Ornate (liturgische Kleidung) und Reliquien präsentiert das Diözesanmuseum zum ersten Mal. Über die Möglichkeit der Ausstellung von Schlüsseldokumenten zur Diözesangründung freut man sich besonders. Dazu zählen neben „Magna quae“ – der Gründungsbulle – auch ein Gratulationsschreiben aus der Mutterdiözese Györ und die erste Glocke – ein Geschenk der Regierung als Zeichen des guten Miteinander.
Geschichte und Gegenwart. Eine Gegenüberstellung und Fusion von Geschichte und Gegenwart passiert schwerpunktmäßig im ersten Stock, der ehemaligen Klausur. „Wir wollen hier die Verbindung von Vergangenheit und Zukunft zeigen. Und, dass Qualität zu jeder Zeit seinen Platz hat. Dabei versuchen wir eine Parallele in der Farbigkeit durchzuziehen“, so Ildikó Weinhäusel-Farkas. Gezeigt werden nicht nur Werke des Grazer Künstlers Herwig Tollschein, sondern auch barocke Paramente aus der Propsteipfarre Eisenstadt-Oberberg. Das Diözesanmuseum bemüht sich seit vielen Jahren um die Restaurierung wertvoller Paramente aus dieser Sammlung. Im Rahmen der Ausstellung werden von Gabriele Klein restaurierte Exponate gezeigt. In der Zusammenarbeit mit dem Landesmuseum Burgenland wurde ein Restaurierungsprojekt von historischen Zunftfahnen gestartet. Drei Fahnen aus dem 18. Jahrhundert, die Christine Liebmann restaurierte, sind ebenfalls in der Ausstellung zu sehen. Außerdem kann erstmals ein Gemäldezyklus mit der Darstellung der franziskanischen Heiligen, eine Arbeit des berühmten Barockmalers Stephan Dorfmeister aus dem 18. Jahrhundert, besichtigt werden. «
Die Sonderausstellung kann bis 11. November 2020 besichtigt werden.
Öffnungszeiten: Mi-Sa 10-13 Uhr und 14-17 Uhr; Sonn- und Feiertag für Gruppen gegen Voranmeldung. Diözesanmuseum, Joseph Haydn-Gasse 31, 1. und 2. Stock, 7000 Eisenstadt, Tel.: 0676 880 701 017, E-Mail: museum@martinus.at www.martinus.at/dioezesanmuseum
Autor:Martina Mihaljević aus Burgenland | martinus |
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