Pachtvergabe der Pfarr-Gründe
So fair war es noch nie

Foto: Rudolf Paradeis

Die Diözese Eisenstadt schließt Pachtvergabe der Pfarr-Gründe ab.

Der Vorwurf, Altpächter würden bevorzugt behandelt, wenn ihr Angebot nicht mehr als ein Drittel unter dem eines anderen Anbieters liegt, ist falsch. Alle Pachtangebote wurden im Bieterprozess von den Landwirten selbst abgegeben, ohne preisliche Vorgaben seitens der Diözese.

Die Behauptung, die Diözese sei für höhere Pachtpreise verantwortlich, spiegelt lediglich die Meinung einiger Stimmungsmacher wider, die die preislichen Angebote ihrer Bauernkollegen nicht akzeptieren wollen. Wenn ein Angebot von den Bietern für eine Fläche niedriger als der Altvertrag war, wurde auch dieses von der Diözese akzeptiert.

Insgesamt werden rund 930 Flächen mit einer Gesamtgröße von 1.200 ha verpachtet, was 2,8 % der landwirtschaftlichen Fläche im Burgenland ausmacht. Die Pachtpreise wurden über Jahrzehnte meist unverändert gelassen und nur in wenigen Fällen angepasst. Selbst die Landwirte haben in den Gesprächen bestätigt, dass es im ganzen Land bekannt war, dass die Pfarrpfründe bzw. Kirchengrundstücke die mit Abstand billigsten waren.

Es war daher an der Zeit, das Pachtsystem zu vereinheitlichen. Alle Landwirte, auch jene, die bisher keine Pfründe gepachtet hatten, erhielten nach Jahrzehnten nun endlich eine Chance, sich als Pächter zu bewerben.

CHANCEN FÜR DIE JUGEND
Einer davon ist Junglandwirt Alexander Küffer, der seit wenigen Jahren einen landwirtschaftlichen Betrieb führt und diesen ausbauen möchte: „Dank der Ausschreibung habe ich ein paar Flächen dazubekommen und kann meinen Betrieb erweitern. Leider ist es im Burgenland nur schwer möglich neue Flächen dazu zu bekommen. Ich möchte diese Flächen für blühende Kulturen nutzen, damit auch meine Bienen profitieren.“

Auch Landwirt Reinhard Puchas zeigt sich erfreut, dass er den Zuschlag für einige Flächen bekommen hat: „Ich finde den Weg, den die Diözese hier gegangen ist, großartig und absolut gerechtfertigt. Nur so habe ich die Möglichkeit meinen Betrieb auszubauen und künftig neue Kulturen anzubauen und mein Angebot zu erweitern.“

5.000 Angebote von 1.600 Landwirten sind auf der Angebotsplattform eingereicht worden. Ca. 60 % der Flächen wurden wieder an die Altpächter vergeben.

Die Diözese hat sich die Vergabe definitiv nicht leicht gemacht und nach bestem Wissen und Gewissen objektiv abgewickelt.

Autor:

martinus Redaktion aus Burgenland | martinus

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ