Welttag der Kranken
Grundrecht auf Gesundheit

Fürsorge am Krankenbett. | Foto: kathbild.at / Franz Josef Rupprecht
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Der Papst wirbt in einer Botschaft zum bevorstehenden „Welttag der Kranken“ für umfassenden Einsatz für eine Kultur der Fürsorge.

Papst Franziskus hat zu einer weltweiten Kultur der Fürsorge und zum Einsatz für eine Gesundheitsversorgung für alle aufgerufen. Not und Einsamkeit der Leidenden und der Kranken seien ein Aufruf an die Gemeinschaft, betont er in seiner Botschaft zum nächsten katholischen „Welttag der Kranken“ (11. Februar). Ausdrücklich drängt er dabei vor dem Hintergrund der Erfahrungen aus der Corona-Pandemie nicht nur auf die Solidarität Einzelner, sondern auch auf systemische Anstrengungen.

Covid-19 habe „die strukturellen Grenzen der bestehenden Sozialsysteme aufgezeigt“. Das müsse dazu führen, dass nun „in jedem Land aktiv nach Strategien und Mitteln gesucht wird, um jedem Menschen den Zugang zur Behandlung und das Grundrecht auf Gesundheitsversorgung zu garantieren“, so der Papst.

Die Papstbotschaft trägt den Titel „Sorge für ihn – Mitgefühl als synodale Übung der Heilung“. Sie wurde laut „Vatican News“ wie üblich mehrere Wochen vorab vom Vatikan in verschiedenen Sprachen, darunter auch auf Deutsch, veröffentlicht.
„Krankheit ist Teil unserer menschlichen Erfahrung“, schreibt Franziskus. „Aber sie kann unmenschlich werden, wenn sie in Isolation und Verlassenheit gelebt wird, wenn sie nicht von Fürsorge und Mitgefühl begleitet wird.“

Situationen der Gebrechlichkeit und Krankheit böten Gemeinschaft und Gesellschaft die Gelegenheit, Nähe, Mitgefühl und Zärtlichkeit zu praktizieren, erinnert der Papst.
Dies sei der „Stil Gottes“, den es gemeinsam einzuüben gelte, um einer „Kultur des Wegwerfens“ entgegenzuwirken.

Das Kirchenoberhaupt bezieht sich in der Botschaft auf das biblische Gleichnis vom barmherzigen Samariter, das er bereits in seiner Enzyklika „Fratelli tutti“ als Sinnbild einer Haltung der Geschwisterlichkeit vorschlägt.
Der Samariter kümmert sich nicht nur selbst um das Opfer, sondern aktiviert auch sein Umfeld, es ihm gleichzutun. Diesen Aufruf richtet der Papst an Kirche, Politik und Gesellschaft gleichermaßen, indem er alle zum Einsatz für eine Kultur der Heilung und Fürsorge aufruft.

Die Not der Kranken sei „ein Appell, der die Gleichgültigkeit aufbricht und die Schritte derer bremst, die so weitergehen, als hätten sie keine Schwestern und Brüder“, schreibt Franziskus zum Weltkrankentag.
Es brauche Gebet und mehr Nähe zu den Leidenden, Mitgefühl und eine gemeinsame Aufmerksamkeit für die Schwächsten. Stattdessen würde Markt und Machtprinzipien Vorrang eingeräumt, kritisiert der Papst. Das Zulassen von Einsamkeit und Verlassensein der Kranken und Schwächsten bezeichnet er in seiner Botschaft als „Erbarmungslosigkeit“.

Der katholische Welttag der Kranken findet jährlich am 11. Februar statt. Der Aktionstag soll für mehr kirchliche und allgemein gesellschaftliche Aufmerksamkeit sowohl für kranke Menschen wie für das Gesundheitspersonal sorgen.

Autor:

martinus Redaktion aus Burgenland | martinus

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