Nikolaus-Abend
Altbekanntes hat auch heuer Platz
Mit Nüssen, Mandarinen und kleinen Aufmerksamkeiten beschenkt der Nikolaus seit vielen Jahrhunderten Groß und Klein. Doch wie geht das, wenn der Heilige aus Myra einmal nicht zu Besuch kommen kann? Antworten gibt Gabriele Kreuzer von der Katholischen Jungschar Salzburg.
von Alexandra Hogan
Schwer beladen mit Geschenkssackerln, in Rot gekleidet und mit weißem Rauschebart – so kennen und lieben Kinder den hl. Nikolaus. Doch schon wieder stellt Covid den Gedenktag des Heiligen am 6. Dezember auf den Kopf. Besuche sind in diesem Jahr zwar mit einigen Einschränkungen erlaubt (Seite 10). Die Katholische Jungschar Salzburg gibt darüber hinaus Tipps, wie man den Nikolo-Abend im Kreise der Familie feiern kann, ohne dass eine Darstellerin oder ein Darsteller des Heiligen aus der Türkei selbst dabei ist.
Altbekanntes hat auch heuer Platz
Gabriele Kreuzer ist Mutter von drei Kindern. Daheim setzt sie auf feste Traditionen: „Selbst wenn der Nikolaus nicht ganz wie sonst zu Besuch kommen kann, ist es gut, auf Elemente zu setzen, welche die Kinder gewöhnt sind“, sagt sie. Gemeinsam mit ihren Lieben wird sie die Kerzen am Adventkranz entzünden, wenn es draußen dunkel und kalt ist. Altbekannte und beliebte Lieder wie „Wir sagen euch an den lieben Advent“ und „Lasst uns froh und munter sein“ dürfen nicht fehlen.
Warum der beliebte Heilige zu Lebzeiten seinen Reichtum hergab und wie er drei junge Frauen vor einem schrecklichen Schicksal bewahrte, darüber liest Kreuzers Familie verschiedene Legenden. „Die bieten sich auch für Gespräche und Diskussionen an. Man kann zum Beispiel die Frage stellen, warum er heute noch so aktuell ist und wie man für andere Menschen ein Nikolaus sein kann.“
Auch wenn der Abend im kleinen Rahmen seinen Reiz hat und gemütlich sein kann – die Gefühle der Kinder müsse man trotzdem ernst nehmen. „Manche sind enttäuscht, dass dieser beeindruckende Mann mit Bischofsstab und Mitra nicht persönlich kommen kann. Das ist aber völlig in Ordnung, damit sollten die Eltern offen umgehen“, sagt die Jungschar-Mitarbeiterin. Eltern rät sie, zu erklären, warum das Fest (wieder) in ungewohnter Form stattfindet. Denn trotz Enttäuschung würden Mädchen und Buben sehr wohl verstehen, dass es wichtig sei, die eigene und die Gesundheit anderer Menschen zu schützen.
Auf Angstmache verzichten
Apropos Gefühle: Von Angstmache und dem Androhen des Krampus hält Gabriele Kreuzer nichts. „Dieser Abend soll für die Kleinen von einer positiven Aufregung geprägt sein. Meiner Meinung nach sollten Eltern auf Frohbotschaften und nicht auf Drohbotschaften setzen, also die guten Seiten und Taten ihrer Kinder und nicht Negatives betonen.“
Und wie verhält es sich mit den reich gefüllten Sackerln, die der Heilige aus Myra traditionell verschenkt? Auch darauf hat Gabriele Kreuzer eine Antwort parat: „Wenn der Nikolo nicht in die Häuser kommt, dann kann er jedenfalls vor der Tür ein Säckchen mit kleinen Aufmerksamkeiten stehen lassen.“
Basteln im Advent: Der heilige Nikolaus aus Tannenzapfen
Material: Tannenzapfen, Walnuss, rotes Tonpapier, Bleistift, goldener und schwarzer Stift, Schere, Heißklebepistole, Pfeifenputzer, Watte
So geht es: Schneide aus dem roten Tonpapier vorsichtig den Umhang und die Mitra für deinen Nikolaus aus. Du kannst sie auch gleich mit dem Goldstift schön verzieren. Während der Goldstift trocknet kannst du auf die Nuss schon das freundliche Gesicht deines Nikolauses malen. Forme nun aus dem Pfeifenputzer den Stab.
Am einfachsten ist es, wenn du in den roten Mantel ein kleines „Kragenloch“ schneidest, den Mantel dann auf den Tannenzapfen legst, und anschließend die Nuss mit Heißkleber direkt auf den Zapfen klebst. Bitte dazu am besten einen Erwachsenen um Hilfe.
Nun werden noch die Mitra und der Bart auf den Kopf und der Pfeifenputzer-Stab an der Seite befestigt. Schon ist dein eigener, kleiner Nikolaus fertig!
Manuela Hauthaler von der Katholischen Jungschar Salzburg hat diesen Basteltipp gestaltet.
Autor:Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT |
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