6. Sonntag i. d. Osterzeit:Sr. Verena Haselmann
Wie möchte ich heute Liebe leben?

Am 12. Mai ist Muttertag, das lässt auch Sr. Verena M. Haselmann in ihrem Beitrag zum Sonntagsevangelium anklingen. | Foto: Dina Groyer
  • Am 12. Mai ist Muttertag, das lässt auch Sr. Verena M. Haselmann in ihrem Beitrag zum Sonntagsevangelium anklingen.
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Im Kirchenjahr stehen wir zwischen dem Fest Christi Himmelfahrt und Pfingsten. In diesem Sonntagsevangelium verspricht uns Jesus seinen Heiligen Geist und seinen Beistand. Der mütterliche und väterliche Gott möchte uns die Liebe durch Jesus Christus im Heiligen Geist zusagen. Und am zweiten Sonntag im Mai feiern wir Muttertag.

Zeit für Dankbarkeit!

Der Muttertag kann ein Tag der Dankbarkeit sein – dankbar sein für die mütterlichen Menschen in unserem Leben. Gott sagt uns diese mütterlich-väterliche Liebe jeden Tag aufs Neue zu – ein Grund zum Feiern! Natürlich ist der Muttertag zu einem wirtschaftlich sehr wichtigen Tag geworden und man könnte auf die eine oder andere Werbeaktion verzichten, doch es spricht nichts gegen das Feiern, denn schließlich ist das eine Form wie sich Dankbarkeit ausdrücken lässt.

Jesus liebte Feiern

Jesus feierte auch die Feste, wie sie gefallen sind und er „umliebte“ die Jügerinnen und Jünger mit seiner mütterlich-väterlichen Liebe und seiner Präsenz, indem er bei ihnen war. Als Jesus sich von ihnen verabschiedete, betete er für seine Jüngerinnen und Jünger, sagt ihnen seinen Beistand zu und wollte sich ihnen mehr und mehr zeigen.

Offenbarung als ein Lebensprozess

Jesus hat sich bereits in der Vergangenheit auf unterschiedliche Weise seiner Gemeinschaft offenbart. Möglicherweise ging es dieser ähnlich wie es mir oft geht. Ich kann Dinge nicht verstehen und dann gibt es da ein Gespräch, ein Buch oder eine stille Gebetszeit, wo sich mir etwas offenbaren möchte, sich etwas zeigen möchte. Es kann ein Hinweis sein, etwas zu lassen und sich nicht von negativen Ereignissen hinunterziehen zu lassen.

Mit manchen Strukturen in der katholischen Kirche geht es mir auch so. Dann gilt es den Blick zu weiten, auf die ersten frühchristlichen Gemeindemitglieder zu schauen und den Blick auf Jesus Christus zu richten. Wie war das für die Gefährtinnen und Gefährten, als Jesus auf sie zu sprechen kam?

Bewahrung der Jünger

Meiner Meinung nach handelt Jesus hier sehr mütterlich. Er möchte seine Gemeinde vor lebensverneinenden Situationen bewahren und lässt die Jüngerinnen und Jünger zwar in ihrem Alltag zurück, doch ist er mit ihnen im Herzen verbunden – wie es ein mütterlicher Mensch macht, der die Kinder vor lebensverneinenden Situationen bewahren möchte und ihnen einen Segen zuspricht. Natürlich gibt es auch die Situationen, durch die jeder Mensch allein durch muss.

Und dann gibt es da noch die Anteile in uns, die das Licht verlassen und sich gegen das lebendige Leben, das Jesus uns anbietet, entscheiden, wo wir nicht gut zu uns selbst und hart zu unseren Mitmenschen sind. Wir sind zerbrechliche Menschen, die nicht zu hundert Prozent perfekt sind, das verlangt auch niemand von uns. Gott will, dass wir heil sind, nicht perfekt!

„A Mensch mecht i bleibn“

In einem Lied von Wolfgang Ambros heißt es: „A Mensch mecht i bleibn, und net zur Nummer mecht i wern.“ Das wünsche ich uns jeden Tag aufs Neue: Dass wir dort, wo wir unterwegs sind und uns beruflich, gesellschaftlich sowie kirchlich befinden, menschlich miteinander umgehen und das Gebot der Liebe leben können.

Damit der Wunsch zur Wirklichkeit wird, stelle ich Ihnen und mir die Frage: „Wie möchte ich heute Liebe leben?“

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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