25. Sonntag: P. Antonio Sargadoy
Vom „klugen“ Verwalter lernen
Das Geld in unseren Händen könnte eines Tages stinken. Wir suchen Freude, Glück und Gesundheit, doch mit Geld werden wir diese Gaben nicht kaufen können. Auch wenn das Geld im Leben ein Wert sein kann, berichtet der Prophet Amos von einem falschen Umgang mit dem Geld und bemerkt: „Wir wollen mit Geld die Hilflosen kaufen, für ein Paar Sandalen die Armen.“ Leider haben wir mit dieser Praxis nicht aufgehört. Wir haben uns mit Geld Menschen gefügig gemacht und sie unterdrückt. Schwächere werden oft ausgenützt und betrogen.
Das Gleichnis im Evangelium spricht von einem Verwalter: Wir alle sind Verwalter. Gott hat uns aber nicht nur Geld anvertraut, sondern Wertvolles: Menschen, das Leben, die Schöpfung … Eines Tages werden wir Rechenschaft ablegen über unseren Umgang mit den Werten, die Gott uns anvertraut hat. Im Evangelium werden wir daran erinnert, dass, wer in den kleinsten Dingen unzuverlässig ist, auch in großen Dingen unzuverlässig sein wird. Manchmal lassen wir uns von der Größe der Summe beeindrucken und nicht so sehr von der Tatsache, das uns geschenkte Vertrauen missbraucht zu haben. Eine kleine Verschiebung kann mit der Zeit große Abweichungen verursachen.
Gleichnisse verlangen viel Aufmerksamkeit, denn sie sind für uns nicht leicht zu verstehen, da wir heutzutage kaum die Bildersprache, sondern eher genaue Formulierungen verwenden. Das Geld – mit dem wir viel Gutes tun können – hat etwas Faszinierendes, das Menschen blind machen kann.
Klug sein heißt an die Zukunft denken
Vom Verwalter wird gesagt, dass er falsch mit seinem Auftrag umgegangen ist. Aufgrund seiner Untreue wird er abgesetzt. Da er das Ende seiner leitenden Funktion sieht, beginnt er an diese Zeit zu denken und setzt konkrete Schritte, seine Zukunft vorzubereiten. Dies wird gelobt: das Denken an die Zukunft und die Schritte, die er setzt.
Ein Punkt gibt mir zu denken im Gleichnis: Jesus spricht nicht vom Gegensatz zwischen dem Licht und der Finsternis, er betont hier ganz einfach, dass die Söhne dieser Welt klüger sind als die Kinder des Lichtes. Wir können vorbildliche Momente im Leben von anderen Menschen nicht negieren, nur weil sie anders denken oder handeln als wir; wir können von jedem Menschen etwas lernen.
Das Bild vom Verwalter hat mit uns zu tun, da wir Verwalter und nicht Eigentümer sind: Entscheidend ist im Umgang mit den anvertrauten Werten, die Zukunft nicht zu vergessen: das Leben ist eine Zeit, in der das Anvertraute uns Hilfe sein kann, unsere Zukunft, das Leben bei Gott vorzubereiten.
Lukas ergänzt das Gleichnis mit der Aufforderung uns zu entscheiden, da es nicht möglich ist, Gott und zugleich dem Mammon zu dienen: Geld und Macht etwa gehören zu jenen Werten im Leben, die nicht nur Ansporn sind, sie können uns auch fesseln und unfrei machen. Gott will, dass wir ihm mit ganzem Herzen dienen. Es wäre schlimm, wenn wir eines Tages feststellen, dass wir glauben, Geld und Macht zu besitzen, in Wirklichkeit aber vom Geld und Macht besessen sind.
Die Botschaft des heutigen Sonntags ersucht uns: Vorsorge zu treffen für unsere Zukunft, solange wir Zeit haben. Solange wir aber Zeit haben, können wir mit dem Geld, mit dem Besitz, mit unseren Fähigkeiten das Gute tun und den Menschen hier auf Erden helfen. Als Verwalter werden wir eines Tages Rechenschaft über die Gaben ablegen.
Wir hören die Aufforderung und die Einladung, bewusst zu leben und das Ziel vor Augen zu haben. Von uns werden Verlässlichkeit und Treue erwartet im Umgang mit dem, was Gott uns anvertraut hat. Gestalten wir das Leben voll Freude und Zuversicht – in Dankbarkeit für die uns anvertrauten Gaben!
Autor:Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.