Wort zum Sonntag - von Dr. Gottfried Auer
Harte Worte – wer kann sie hören?

Das Deckenfresko von Franz Anton Zeiler (1783) in der Pfarrkirche von Matrei in Osttirol bringt die Ergriffenheit der Menschen über das Wunder der Brotvermehrung, also die Speisung einer großen Menschenmenge mit fünf Gerstenbroten und zwei Fischen vor dem nahen Paschafest (Joh 6,1-15), zum Ausdruck.
 | Foto: Leopold Schlager
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  • Das Deckenfresko von Franz Anton Zeiler (1783) in der Pfarrkirche von Matrei in Osttirol bringt die Ergriffenheit der Menschen über das Wunder der Brotvermehrung, also die Speisung einer großen Menschenmenge mit fünf Gerstenbroten und zwei Fischen vor dem nahen Paschafest (Joh 6,1-15), zum Ausdruck.
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Das Wunder der Brotvermehrung, das der Maler Franz Anton Zeiler 1783 im Deckenfresko der Pfarrkirche von Matrei in Osttirol beeindruckend dargestellt hat, ist im 6. Kapitel des Johannesevangeliums Ausgangspunkt und Anlass für die große Brot­rede Jesu. Einzelne Abschnitte daraus haben wir an den vergangenen Sonntagen im Evangelium gehört. Das Evangelium des heutigen Sonntags bildet den Abschluss dieser Erzähleinheit und beschreibt die Reaktion der Zuhörer auf die Worte Jesu. So heißt es: „Viele von seinen Jüngern, die ihm zuhörten, sagten: Diese Rede ist hart. Wer kann sie hören?“ Für einen Teil der Jünger, die als jüdische Menschen allein den einzigen Gott Israels ehrten, waren die Worte über Jesu Herkunft vom Vater, die er in Zusammenhang mit dem Bild von Brot vom Himmel sprach, eine harte Rede. Denn da sagte Jesus: „Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot des Lebens. Denn das ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, das ewige Leben hat.“

Das Evangelium deutet an, dass andere die Worte über das Fleisch und Blut Jesu als hart und anstößig empfunden haben: „Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben.“

Wegen dieser harten Rede zogen sich, wie das Evangelium berichtet, viele seiner Jünger zurück und gingen nicht mehr mit ihm umher. Da fragt Jesus die Zwölf: „Wollt auch ihr weggehen?“ Als Sprecher aller antwortet Pet­rus: „Zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.“ Mit dieser Antwort spricht Petrus an, was Jesus für die Apostel und uns ist: Der einzige Vermittler des Lebens, durch den Gottes Liebe sichtbar wird, der dem Leben Sinn und Richtung gibt.

Dieser Antwort des Petrus wollen wir uns immer wieder anschließen, auch dann, wenn uns manche seiner Worte als harte Rede erscheinen, die anzuhören schwierig ist.

Das Deckenfresko von Franz Anton Zeiler (1783) in der Pfarrkirche von Matrei in Osttirol bringt die Ergriffenheit der Menschen über das Wunder der Brotvermehrung, also die Speisung einer großen Menschenmenge mit fünf Gerstenbroten und zwei Fischen vor dem nahen Paschafest (Joh 6,1-15), zum Ausdruck.
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Msgr. Dr. Gottfried Auer | Foto: Archiv
Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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