Wort zum 5. Fastensonntag: Pfarrer Josef Balteanu
Der Versöhnung eine Chance!
Stellen Sie sich vor, Sie hätten einen Stein in der Hand. Gegen wen würden Sie ihn werfen? Denken Sie an so viele Steine, die in dieser Welt gegen die Menschenwürde geworfen werden, die Steine der Vorurteile, die menschliche Beziehungen zerstören, der schlechten Rede, der Rache aller Art. Die Begegnung Jesu mit dieser Frau im Evangelium dieses Sonntags ist keine Zustimmung zum Irrtum, sondern eine Zustimmung zu einem Menschen mit seiner Sünde. Dieser Mensch wurde zu einem neuen Geschöpf gemacht, weil ihm mit Respekt vor seiner eigenen Würde begegnet wurde, weil er angenommen und geliebt wurde.
Es ist eine brennende Botschaft für uns Christen. Es gibt viele, die im Namen falscher Heiligkeit lieber bestrafen als vergeben, streng statt barmherzig sind, sich in Verzweiflung stürzen, statt Hoffnung zu geben. Auf welcher Seite stehen wir, nachdem wir uns die Bibelstelle angehört haben? Wenn wir uns irgendwie auf der Seite der Herzlosen und Erbarmungslosen im Sinne dieses Evangeliums wiedergefunden haben, dann versuchen wir so schnell wie möglich, uns vorzustellen, dass Jesus nicht für die Selbstgerechten, sondern für die Schwachen gekommen ist.
Trügerische Selbstgerechtigkeit
Diejenigen, die Christus treu sind, werden die Sünde verurteilen und nicht die Person. Der Geist der Welt fährt fort, diejenigen zu verurteilen und zu steinigen, die gesündigt haben, aber nicht die Sünde, damit sie weiterhin heimlich dieselbe Sünde begehen können. Die Selbstgerechten, die Unaufrichtigen mit sich selbst und diejenigen, die ihren Sinn für Sünde verloren haben, sie fühlen sich mit Steinen in der Hand sicher und wenn sie sündigen, verstecken sie sich gut. Jesus bückt sich auf den Boden zum Schreiben, um ihnen nicht in die Augen zu sehen, weil er will, dass alle in sich hineinschauen. Er hat uns nichts Geschriebenes hinterlassen, und das Einzige, was er darüber geschrieben hat, war in den Sand geschrieben; wir wissen nicht, was es war. Was in der Bibel geschrieben steht, muss uns erreichen. Die unendliche Weisheit Christi hätte jedem seine Sünde sagen können, aber Er zog es vor, dass sie lernten, nach innen zu schauen. Wenn man sich ohne Sünde bekennen will, steht es einem frei, dies zu tun. Das ist das Urteil Gottes, geschrieben in den Sand, dass der Wind der Gnade, der Wind der Vergebung es forttragen, wegwischen möge. Da ist nichts übrig.
Wunderbare Gaben Jesu
Einer nach dem anderen gehen sie, weil die Sünde und das Gewissen persönlich sind. Alles, was bleibt, ist, dass Jesus und die Frau im Evangelium ein Gleichnis der unvergesslichen Beichte darstellen. Er steht auf, sieht sie an. Dann sieht er sich um. Wo sind die? Die Augen lächeln. Unter so vielen wunderbaren Gaben Jesu ist es eine, die besonders unsere Sünden zerstört und uns die Gnade und Fülle der Kinder Gottes neu erleben lässt. Was ist es? Das Sakrament der Versöhnung. Jesus ist derjenige, der vergibt. Petrus, ein siebenjähriger Junge, wurde von einem der Katecheten auf seine erste Beichte vorbereitet. Als er ein wenig zitternd kam, um die Beichte zu empfangen, empfing ein Priester ihn mit Freude und erklärte ihm, dass Jesus darauf warte, ihn zu empfangen, um alle seine Fehler auszulöschen. Der Priester versuchte, ihm zu erklären, warum er die Albe und die Stola hatte: Weil nicht ich dir vergebe, sondern Jesus. Ich kann mir nur seine Stimme ausleihen. Unmittelbar nach der Beichte sah der Priester den Kleinen aufspringen und rennen, um das große Kruzifix an der Wand der Kirche zu umarmen, ihn zu küssen und auszurufen: Danke, Jesus! Hier ist ein kleines Kind, das, ohne Theologe zu sein, die Gnade empfangen hat, das Herz des Beichtsakramentes zu verstehen. Das ist die Realität der Beichte: Lächeln, Befreiung, Erleichterung, Heil und Frieden.
Autor:Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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