Taufe des Herrn: Dr. Max Angermann
„Der Herr segne und behüte dich“
Schön langsam verlieren wir die Übersicht. Wir feiern schon wieder: Beginn des neuen Jahres mit mehrfachem Inhalt: Hochfest der Gottesmutter Maria – Oktav nach Weihnachten mit Namensgebung Jesu und Weltfriedenstag. Diese Anlässe sind gut zusammengefasst im Aaronsegen, der uns ins neue Jahr begleitet.– Überdies Hochsaison für Tischerlrücker und Kaffeesudleser, von denen soll hier aber nicht weiter die Rede sein.
Es ist ein Fest der Gottesmutter, das auf „Santa Maria Antiqua“ zurückgeht, eine Kirche direkt auf dem römischen Forum (seit 640, wo bis ins 9. Jhdt. Getreide an die Bevölkerung verteilt wurde, eine Kirche der Diakonie. In diesem Gebäude findet man auch Fresken mit Szenen aus dem Leben Jesu). „Maria antiqua“– die Verehrung der Gottesmutter ist uralt.
Fest der Gottesmutter
Das Leben Jesu und die Gottesmutter gehören untrennbar zusammen. Auch wir sind einbezogen in dieses JA Mariens, in die gesamte Heilsgeschichte. Maria weiß, dass das Geschenk der Menschwerdung Gottes Antwort verlangt, eine Antwort, die sich im Herzen der Menschen als Sehnsucht zeigt.
Jesus ist der Retter, der Befreier. Dieser Name ist für das Kind Lebensprogramm.
Maria dachte über das, „was geschehen war, nach“ (Lk 2,19). Es geht um die Ereignisse und Erfahrungen Israels, die es als seine Geschichte mit Gott deutet, aber auch unsere eigene persönliche Lebensgeschichte mit Gott wird angesprochen, den eigenen Lebensweg im Licht des Glaubens zu sehen.
Namensgebung Jesu
Was etwas zu kurz kommt und sogar im Evangelium erwähnt wird, ist die Namensgebung durch den Engel Gabriel. Er verkündet, dass das Kind Jesus heißen soll. Jesus ist der Retter, der Befreier. Dieser Name ist für das Kind Lebensprogramm: Kranke zu heilen, das Böse auszutreiben, das Dämonische zu vernichten, Gebeugte aufzurichten, Not zu lindern. Dieses Kind Jesus wird ein Kind des Widerspruchs sein.
Die Hohenpriester – gläubige Menschen – stellen sich Jesus in den Weg. Jesus kritisiert diese Institution. Seine Anklage ist einfach: Die Hohenpriester haben die Religion zu einer Handels-AG gemacht, zu einem guten Geschäft mit Opfern und vielen Gesetzen. Jesus wehrt sich gegen diese Art der Verfälschung der Religion, weil dadurch die Beziehung zwischen Gott und Mensch massiv gestört wird, ein Vorwurf, den auch Stephanus in seiner Verteidigungsrede gemacht hat – hochaktuell bis heute.
Weltfriedenstag
Heute ist auch der Tag der guten Vorsätze: Weltfriedenstag. Wir wollen Frieden halten, die Diplomatie, die Politik unterzeichnet Friedensabkommen, die nach kurzer Zeit wieder gebrochen werden. Weg ist der gute Vorsatz. Der Segen, von dem wir in der ersten Lesung gehört haben, tut not: „Der Herr segne und behüte dich“, also nicht Krieg und Gewalt sollen vorherrschen, sondern Geborgenheit. Das ist eine ganz persönliche Zusage. „Er lasse sein Angesicht leuchten“, somit liebende Zuwendung, ein Gedanke des Lichts, in einer oft dunklen Welt. „Er gewähre dir Heil“, das ist eine Verstärkung der vorhergehenden Zusage. Gott will Heil, Heilung, den Menschen gesund machen.
Dieser Tag ist sehr inhaltsreich mit vielen Gedanken, die jeder für sich noch einer Meditation bedürfen. Im Aaronsegen für das neue Jahr ist alles zusammengefasst: „Der Herr segne dich, er behüte dich.“ Der Aaronsegen – ein Lebensprogramm für uns alle.
Autor:Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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