Wort zum Sonntag - von Msgr. Dr. Gottfried Auer
Dem Leben dienen
Im Evangelium vom Fest des heiligen Leopold mahnt uns Jesus, mit unseren Talenten und Fähigkeiten gut zu wirtschaften, sie zu vermehren und nicht ängstlich zu hüten, wie es der letzte Knecht getan hat. Denn
er erwartet wie der Herr im Gleichnis Treue zu seinem Auftrag, Tatkraft und umsichtige Arbeit.
Der heilige Leopold hat seine Talente, die ihm als Angehörigen des Hochadels mit einem wichtigen politischen Amt gegeben waren, gut genützt.
Ein Bewahrer des Friedens in seinem Land
Er hat seinem Land, der Markgrafschaft Österreich, den Frieden bewahrt. Er hat zum entstehenden Zusammengehörigkeitsgefühl der Menschen im Land beigetragen und er hat durch die Förderung der kirchlichen Reformen und die Gründung von Klöstern das geistliche Wachstum und die Bildung gefördert. So hat er mit seinen Talenten zum Wachstum des Reiches Gottes beigetragen, das manchmal – wenn auch etwas verkürzt – als gutes Leben für alle umschrieben wird.
Ähnliches lässt sich auch von der heiligen Elisabeth sagen, die uns die Caritas am heutigen Elisabeth-Sonntag vor Augen stellt. Durch ihre Liebe hat die ungarische Prinzessin die arrangierte Ehe mit dem Landgrafen von Thüringen zu einer von Verständnis und Hochachtung der Partner füreinander geprägten Beziehung gemacht. Sie hat sich für Gerechtigkeit und Respekt auch für die einfachen Leute eingesetzt, was ihr in der adeligen Gesellschaft auch manche Anfeindung eintrug. Schließlich hat sie im von ihr gegründeten Spital in der Stadt Marburg vielen Kranken das Leben erleichtert und sie zum Teil selbst gepflegt.
Erinnerung an das, was vom Wirken des heiligen Leopold bleibt
Auf das lebensfördernde Tun des heiligen Leopold nimmt auch das von Arnulf Rainer geschaffene Bild in der Landhauskapelle St. Pölten Bezug. Es ist eine Übermalung, wie wir viele von diesem Künstler kennen. Er hat ein Foto der bekannten Darstellung des Heiligen aus Klosterneuburg nicht wie sonst meist mit schwarzer Farbe übermalt, sondern mit grauen und grünen Farbschichten. Das Grau macht deutlich, dass Vieles vom Wirken des Markgrafen im Dunkel der Geschichte verborgen ist, während das Grün als Farbe des Lebens an das erinnert, was Leopold zur Förderung eines guten Lebens für alle getan hat.
Autor:Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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