Wort zum Sonntag von Msgr. Dr. Gottfried Auer
Ausgesandt wie die Apostel
Das heutige Evangelium beginnt mit der Tatsache, dass Jesus vom Elend der Menschen betroffen ist, die wie Schafe ohne Hirten sind. Er lässt sich von der Not anrühren und erkennt, dass er ihr alleine nicht abhelfen kann.
So setzt er einen doppelten Schritt. Er trägt seinen Jüngern auf, den Herrn der Ernte zu bitten, dass er Arbeiter in seine Ernte sende, und er sendet die Apostel, so wie er die Botschaft vom Himmelreich in Wort und Tat zu verkünden. Dazu gibt er ihnen einige Hinweise – einer davon lautet, sie sollen nur zu den Israeliten, nicht aber zu den Heiden und Samaritern gehen. So macht Jesus deutlich, dass nach Gottes Willen der Weg des Heiles von Israel zu den Heiden geht. Denn als der Auferstandene – wie wir am Schluss des Matthäus-Evangeliums lesen – die Jünger nochmals sendet, da schickt er sie zu allen Völkern und Menschen.
Wenn wir dieses Evangelium bedenken, sollen wir uns wie Jesus von der Not der Menschen berühren lassen, so wie er und die Apostel das Himmelreich in Wort und Tat verkünden und den Herrn um Arbeiter für seine Ernte bitten.
Dabei kann ein Gebet von Papst Paul VI. hilfreich sein. Es lautet:
Von deinem Wort erleuchtet und ermutigt,
bitten wir dich, Herr, für jene,
die deinem Ruf schon gefolgt sind und ihn nun in ihrem Leben verwirklichen:
für deine Bischöfe, Priester und Diakone;
für die Schwestern und Brüder in geistlichen Gemeinschaften;
für deine Missionare und für jene Laien,
die sich in pastoralen Berufen im Auftrag der Kirche einsetzen:
Stütze sie in Schwierigkeiten, -
stärke sie in Leiden, -
stehe ihnen bei in der Einsamkeit, -
beschütze sie in der Verfolgung, -
festige sie in der Treue.
Wir bitten dich, Herr, auch für jene,
die ihr Herz deinem Ruf gerade öffnen oder sich schon darauf vorbereiten,
ihm zu folgen:
Dein Wort erleuchte sie, -
dein Vorbild begeistere sie, -
deine Gnade geleite sie zum Ziel der heiligen Weihen,
der Gelübde, der kirchlichen Sendung.
Ihnen allen, Herr, sei dein Wort Licht und Kraft,
damit sie es verstehen, die ihnen anvertrauten Menschen anzuleiten,
zu beraten und zu stützen –
mit jener Überzeugungskraft und Liebe,
die dir selbst zu eigen ist und die nur du verleihen kannst.
Amen.
Autor:Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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